Internationale Konferenz

Reading the Way to the Netherworld.
Education and the Representations of the Beyond
in Later Antiquity




  • 14. – 16. Oktober 2011
  • Veranstaltungsort: Historische Sternwarte, Geismar Landstr. 11
  • Organisation: Prof. Dr. Ilinca Tanaseanu-Döbler, Dr. Anna Lefteratou, Konstantinos Stamatopoulos


  • Die Konferenz wird sich Repräsentationen des Jenseits, vom Paradies bis zur Hölle, in der späteren Antike zuwenden. Diese Thematik ist für das Verständnis der Dynamik von Religion und Bildung von großer Bedeutung. Es ist auffällig, daß literarische Repräsentationen der jenseitigen Welt, wie sie unter anderem durch den Schulunterricht tradiert werden, sich durch ein hohes Maß an Beharrungsvermögen auszeichnen und bis in die byzantinische Zeit hinein von der klassischen Dichtung bestimmt sind. Ein spezifisch christliches Jenseits entsteht erst allmählich und koexistiert lange mit den paganen Ideen; so fasziniert Aeneas’ Gang in die Unterwelt die gebildeten Leser noch im Mittelalter. Aber auch Veränderungen im Jenseitsbild lassen sich mit Bildungstraditionen korrelieren: So wird innerhalb der kaiserzeitlichen philosophischen Tradition das Totenreich nicht unterirdisch, sondern im Bereich der Luft lokalisiert. Das Jenseits, die große existentielle Unbekannte, die alle spätantiken Religionen gleichermaßen angeht, bietet somit einen besonders geeigneten Fokus für die Analyse der Interaktion religiöser Systeme und Bildungstraditionen in der späteren Antike.