02/12/2010: Vollzeitbeschäftigung ist kurz vor der Rente kaum mehr verbreitet

Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass die Beschäftigungsquoten von 63- und 64-Jährigen in einem sozialversicherungspflichtigen Vollzeitjob überaus niedrig seien. Die Zeitung beruft sich dabei auf Informationen und Berechnungen des rentenpolitischen Sprechers der Linken, Matthias Birkwald. Daraus gehe hervor, dass im März 2010 nur 8,3 Prozent der Männer und 3,4 Prozent der Frauen mit 64 Jahren noch einen sozialversicherungspflichtigen Vollzeitjob gehabt hätten. Bei den 63-Jährigen sehe es etwas besser aus. Hier habe die Beschäftigungsquote, die den Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Gesamtzahl der jeweiligen Altersgruppe in der Bevölkerung angebe, bei den Männern 19,3 und bei den Frauen 7,9 Prozent betragen.

Die Zahlen stehen in auffälligem Gegensatz zu dem Mitte November vom Bundesarbeitsministerium vorgelegten Prüfbericht zu den Chancen älterer Menschen auf dem Arbeitsmarkt. Dort wird von einer deutlich verbesserten Beschäftigungslage für ältere Beschäftigte gesprochen (siehe 17.11.2010). Gegenüber der SZ erhob Birkwald den Vorwurf, die „lausig niedrigen Beschäftigungsquoten für 64-Jährige“ hätten in dem Bericht genannt werden müssen. Stattdessen würden in dem Bericht irrelevante Zahlen als Erfolge bejubelt.

Quelle: Sueddeutsche.de vom 02.12.2010

Weiterlesen:
Matthias W. Birkwald: Prüfbericht zur Rente erst ab 67 – Vermeintliche Erfolgsquoten bejubelt, harte Fakten verschwiegen: Ergebnisse eigener beim Statistischen Bundesamt und bei der Bundesagentur für Arbeit in Auftrag gegebener Sonderauswertungen sowie schriftlicher Nachfragen bei der Bundesregierung, Fachinformation 05/2010, Berlin.