BEFRISTUNG:




06/06/2013:
Befristete Arbeitsverträge schmälern das Wohlbefinden

Befristete Beschäftigung ist weit verbreitet. Mittlerweile erfolgt fast jede zweite Neueinstellung nur noch befristet (siehe 23.02.2012), was zur Folge hat, dass schon fast jeder zehnte Arbeitsvertrag befristet ist (siehe 16.07.2012). Für die Beschäftigten ist die unsichere berufliche Situation nicht unproblematisch. Zwei Ökonomen der Universität Trier und der FU Berlin haben jetzt die Auswirkung von Zeitverträgen auf die Arbeitszufriedenheit neu zu bestimmen versucht.

Nach einem Bericht zu deren Analyse in der Zeitschrift Böckler impuls hätten die bisherigen empirischen Studien zu den Auswirkungen von befristeter Beschäftigung keine eindeutigen Ergebnisse erzielt. Dies liege nach Ansicht der Forscher daran, dass bisher ein sogenannter „Honeymoon-Effekt“ nicht berücksichtigt worden sei. Er besage, dass ein neuer Arbeitsplatz kurzfristig die Arbeitszufriedenheit erhöhe. Da befristet Beschäftigte jedoch häufiger den Job wechselten als Beschäftigte in Normalarbeit, würde die Messung ihrer Zufriedenheitswerte quasi verzerrt sein.

Nachdem die Wissenschaftler bei ihrer eigenen Analyse von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) diesen Effekt herausgerechnet hätten, sei deutlich geworden, dass das Wohlbefinden von Arbeitnehmer/innen durch Befristungen erheblich beeinträchtigt werde. Der Grund dafür sei die fehlende Arbeitsplatzsicherheit.

Quelle: Böckler impuls 10/2013: Atypische Beschäftigung: Befristung macht unzufrieden.

Weiterlesen:
Chadi, A../ Hetschko, C. (2013): Flexibilisation without Hesitation? Temporary Contracts and Workers’ Satisfaction. IAAEU Discussion Paper Series in Economics, No. 04/2013.