Flexibilitätsformen in der späten Erwerbskarriere und der Übergang in die Rente. Ein internationaler Vergleich zum Wandel sozialer Ungleichheitsmuster (flexCAREER II)


Im Zentrum des Projektes steht die Frage, wie sich die im Zeitalter der Globalisierung zunehmenden Marktunsicherheiten auf den späten Erwerbsverlauf, den Übergang in die Rente und das Renteneinkommen auswirken. Untersucht werden diese Prozesse mithilfe von Längsschnittdaten in zehn OECD-Ländern, und zwar in Deutschland (Ost und West), Großbritannien, den USA, Italien, Spanien, den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Ungarn und Estland.
Etwas spezifischer gefasst, untersuchen wir die folgenden Fragen: Beobachten wir für ältere Erwerbspersonen einen allgemeinen Trend hin zu instabileren und verlängerten Erwerbsverläufen? Müssen Ältere zunehmend den Preis für die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes zahlen, zum Beispiel durch substantielle Einbußen in den Renteneinkommen oder gar durch Armut im Alter? Weitere Fragen konzentrieren sich auf das Problem sozialer Ungleichheiten: Wie verteilen sich die Arbeitsmarktrisiken unter den Älteren? Nehmen Unsicherheit, Ungleichheit und Instabilität für alle älteren Erwerbspersonen zu oder bleiben traditionelle Ungleichheitsmuster – auf Basis von Bildungsressourcen und Berufsklasse – bestehen oder werden sie gar verstärkt? Und schließlich gehen wir der Frage nach, wie nationale Institutionen die Transformationen auf dem Arbeitsmarkt filtern? Länder unterscheiden sich deutlich im Hinblick auf die Merkmale ihres beruflichen Systems, die Stärke der Regulierung des Arbeitsmarktes, die Art der Arbeitsmarktpolitik, das Rentensystem und das Ausmaß der Dekommodifizierung, die das nationale Wohlfahrtssystem ermöglicht. Wie beeinflussen diese nationalen Institutionenpakete die Erwerbsverläufe und Rentenübergänge von älteren Menschen? Beobachten wir eine Konvergenz von Lebensverlaufsmustern oder dominieren Pfadabhängigkeiten?

Das flexCAREER-Projekt hat Standorte an den Universitäten Göttingen und Bamberg.