Esmeray Sarah Ergel, M.A.

Vita


  • 08/2010 Sitpendiaten/Innensprecherin
  • SS/WS 2010-2010/11 Lehraufträge am Seminar für Deutsche Philologie, Abteilung Germanistische Mediävistik, an der Georg-August-Universität Göttingen
  • 10/2009-09/2012 Stipendiatin des Graduiertenkollegs „Expertenkulturen des 12. bis 16. Jahrhunderts“ an der Georg-August-Universität Göttingen
  • 2005-2009 Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl von Prof. Klaus Grubmüller, von Prof. Hermann Wellenreuther und von Prof. Manfred Jakubowski-Tiessen an der Georg-August-Universität Göttingen
  • 2007/08 Studium der Fächer Geschichte und Deutsch an der University of Liverpool
  • 2003-2009 Studium der Mittleren und Neueren Geschichte und Deutschen Philologie an der Georg-August-Universität Göttingen
  • Geboren 1983 in Hannover



Dissertationsprojekt



Der Experte und seine Kritik: Zum Umgang mit Wissen in Satiren des 16. Jahrhunderts


    Ziel dieser Arbeit soll es sein, Veränderungen innerhalb von Expertenkulturen und Ausdruck von Expertenkritik im zeitlichen Rahmen der Renaissance zu betrachten. Im Zentrum steht ein Literaturkorpus stehen, die Gelehrtenkritik beinhalten und allgemein Gesellschaftskritik üben. Anhand von ausgewählten Satiren eines langen 16. Jahrhunderts und ihren Verfassern soll untersucht werden, wie sich Verfasser von Literatur situativ in Expertenrollen inszenieren. Aus dem Literaturkorpus werden literarischen Figurationen, die ebenso mit dem Begriff des Experten gefasst werden, komparatistisch aufgearbeitet. Damit soll den Ambivalenzen gegenüber Delegation von [Sonder-]Wissensbeständen nachgegangen werden. Dabei wird deutlich werden, dass die Verfasser den Experten besondere Funktion im sozialen Gefüge zuweisen.

    Das Literaturkorpus fasst unter dem Begriff Satiren das Narrenschiff (1495) von Sebastian Brant (1458-1521), die Schelmenzunft (1512) und Narrenbeschwörung (1512) von Thomas Murner (1475-1537) sowie die Geschichtklitterung (1575) von Johann Fischart (1547-1591) zusammen. Sie waren Studierte des Rechts und erhielten ihren Titel Dr jures utriusque an der Universität Basel. Von besonderem Interesse sind daher die Formen der Inszenierung, auf welche die Verfasser zurückgreifen: Anzunehmen ist dabei, dass sie die institutionell legitimierten Rolle von Experten des Rechts und daraus gewonnenes Ansehen nutzten, um Expertenkritik an die Gesellschaft mittels literarischer Produktion zu kommunizieren.