18/05/2011: SFZ-Studie: Von der Arbeitsarmut in die Altersarmut

Niedriglohnbeschäftigte haben nur wenig Aussicht auf eine existenzsichernde Rente im Alter. Sozialexperten warnen daher, dass die Zahl der Rentner, die von ihren Alterseinkünften nicht mehr leben können, in den kommenden Jahren dramatisch ansteigen wird (siehe 31.12.2010 und 02.12.2010). Auch der Chef der Deutschen Rentenversicherung, Herbert Rische, hatte jüngst moniert, dass der Niedriglohnsektor die Sozialsysteme gefährdet und die Altersarmut befördert (siehe 24.03.2011).

Die Zeitung Neues Deutschland berichtet nun von einer neuen Studie des Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrums Berlin-Brandenburg (SFZ) über die Entwicklungstendenzen in der Gesetzlichen Rentenversicherung. Auch ihren Ergebnissen zufolge würden die heute 45- bis 50-Jährigen im späteren Ruhestand deutlich stärker von Altersarmut betroffen sein als die derzeitigen Rentnergenerationen.

Die im Auftrag des Sozialverbands Volkssolidarität erstellte Untersuchung nenne Erwerbslosigkeit, prekäre Beschäftigung und Niedriglohnbeschäftigung als die Hauptursachen für die künftig steigende Altersarmut. Dies wirke sich negativ auf die Einzahlungen in die Rentenkassen und damit auch auf die später bezogene Rente aus. Darüber hinaus habe die seit 1996 mehrfach geänderte Gesetzeslage zu einer Abkopplung von Rentenentwicklung und Lohnentwicklung geführt, wodurch ebenfalls eine Absenkung des Rentenniveaus von derzeit durchschnittlich 70 Prozent des letzten Einkommens zu erwarten sei.

Quelle: Neues Deutschland vom 18.05.2011

Weiterlesen: Haupt, H. (2011): Rentenentwicklung und Altersarmut: Probleme und Tendenzen, Studie im Auftrag der Volkssolidarität Bundesverband e.V., erarbeitet vom Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum Berlin-Brandenburg e.V., Berlin.