08/03/2010: IW: Mehr atypische Beschäftigung nicht auf Kosten regulärer Vollzeitjobs

Die Bedeutungszunahme flexibler Erwerbsformen wie Teilzeitarbeit oder geringfügige Beschäftigung in den vergangenen Jahren sei nicht zulasten der unbefristeten Vollzeitbeschäftigung gegangen, sondern auf Kosten der Nichterwerbstätigkeit, das habe der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, am Montag bei der Präsentation einer Studie von Holger Schäfer gesagt. Laut Pressemitteilung des IW habe sich trotz Arbeitsmarktreform und Wirtschaftskrise der Anteil der Arbeitnehmer in unbefristeten Jobs in den vergangenen zehn Jahren kaum verändert. Vier von zehn Menschen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland hätten einen unbefristeten Vollzeitjob, und das sei vor zehn Jahren nicht anders gewesen.

Für die These, dass unbefristete Vollzeitstellen verstärkt in andere Stellen umgewandelt wurden, seien „keine überzeugenden Belege“ gefunden worden. Der zu beobachtende Zuwachs der flexiblen Beschäftigungsformen (Teilzeit, geringfügige Beschäftigung und befristete Jobs) sei mit einer Abnahme jenes Bevölkerungsanteils verbunden, der nicht erwerbstätig sei. Daher habe der Zuwachs der flexiblen Stellen per saldo dafür gesorgt, „dass Bürger, die zuvor keinen Job hatten, eine Beschäftigung gefunden haben.“


Quelle: IW-Pressemitteilung Nr. 13 vom 08.03.2010

Weiterlesen:
Schäfer, H. (2010): Sprungbrett oder Sackgasse? – Entwicklung und Strukturen von flexiblen Erwerbsformen in Deutschland, IW-Trends, 37. Jg., Heft 1 (März).