26/12/2010: BA-Vorstand für Mindestlohn in der Leiharbeit

In einem Interview mit dem Tagesspiegel hat der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit (BA), Heinrich Alt, sich für einen Mindestlohn in der Leiharbeitsbranche ausgesprochen. Schon jetzt gebe es in der Grundsicherung rund 150.000 Arbeitnehmer, die als Leiharbeitskräfte zu wenig verdienten und daher aufstockend Arbeitslosengeld II erhielten. Dies würde den Wettbewerb in der Branche verzerren, weil ein Teil der Unternehmen mit der Aufstockung aus Steuergeldern kalkuliere, während andere Firmen existenzsichernde Löhne zahlten. Diese Subventionierung sei nach Worten Alts „nicht besonders fair“.

Auch im Hinblick auf die Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für alle Arbeitnehmer/innen aus Osteuropa zum 1. Mai 2011 könne der Leiharbeitsmindestlohn helfen. Gerade bei den An- und Ungelernten werde auch in der Leiharbeit die Konkurrenz zunehmen. Wenn in der Branche kein Mindestlohn eingeführt werde, steige der Druck auf die Löhne.

Quelle: Der Tagesspiegel vom 26.12.2010