Kinderalltag im Nationalsozialismus

Gefördert von der VolkswagenStiftung

Das Projekt beschäftigt sich mit der Rekonstruktion des Alltags von Kindern im Nationalsozialismus, die den Blick über die - bereits vielfach erforschten - Institutionen des nationalsozialistischen Systems (Schule, HJ, BDM u.a.) hinaus auf das Verhalten des einzelnen Kindes und seinen Alltag in der Familie und in Gleichaltrigengruppen richtet. Zentrale Quelle sind 49 lebensgeschichtliche Interviews mit Angehörigen der Geburtsjahrgänge 1924-1927, die in vier verschiedenen Orten Südniedersachsens aufgewachsen sind. Es handelt sich bei dem Projekt praktisch um die Kombination von vier Lokalstudien. Außer auf die biographischen Interviews können dadurch in jedem Ort auf weitere Materialien zurückgegriffen und die Ergebnisse in den jeweiligen lokalen Kontext eingebunden werden.
Das erlaubt eine Differenzierung nach verschiedenen sozio-kulturellen Milieus: Stadt/Land, evangelisch/katholisch, bürgerlich/proletarisch, zu der als vierte grundlegende Unterscheidung die nach Geschlecht hinzu tritt.


Leitung:

Prof. Dr. Heidi Rosenbaum

Kontakt:

Prof. Dr. Heidi Rosenbaum: hrosenb@uni-goettingen.de

Publikationen:


  • Erinnerte Eltern-Kind-Beziehungen in Familien des Göttinger Bürgertums in den 1930er Jahren, in: Jahrbuch für Historische Bildungsforschung, Bd. 13 (2007), S. 211-238.

  • Grenzen und Übergänge. Aneignung und Wahrnehmung des städtischen Raums durch Kinder des Bürgertums in den Dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts - am Beispiel der Stadt Göttingen, in: D. Münkel / J. Sxhwarzkopf (Hg.), Geschichte als Experiment. Festschrift für Adelheid von Saldern, Frankfurt/M. usw., 2004, S. 345-358.

  • Heidi Rosenbaum, Oliver Doetzer, Sigrid Anna Friedreich: Zum Stellenwert biographischer Forschung in der Sozialgeschichte von Familie und Kindheit - am Beispiel des Projekts „Kinderalltag im Nationalsozialismus“ in: Volkskunde in Niedersachsen, hrsg. von Carola Lipp u.a., Cloppenburg 2002, S.127-140.