In publica commoda

CareerGuidance - Interviews mit Alumni

Gesine Bohm, selbständige Trainerin

Sie sind heute selbstständig als Trainerin. Wie hat sich der Weg ergeben?

Schon immer galt meine Leidenschaft der zwischenmenschlichen Kommunikation und der persönlichen Weiterentwicklung. Ich bin ein freiheitsliebender Mensch und habe eine recht klare Vision davon, wie ich leben möchte. Daher war für mich klar, dass ich selbstständig arbeiten möchte, um meine Arbeit nach meinen eigenen Wünschen gestalten zu können.

Warum haben Sie diese Tätigkeit gewählt?

Als Trainerin kann ich Menschen bei ihrer Weiterentwicklung unterstützen, was mir sehr große Freude macht. Besonders reizt mich der Einsatz von Pferden als Trainingspartner, weil Pferde unvoreingenommenes und direktes Feedback geben und dadurch ganz besondere Lernerfahrungen ermöglichen. Der Unternehmensname „kreaktiv training“ vereint die Begriffe kreaktiv und aktiv, die meine Philosophie gut beschreiben. Um neue Perspektiven einnehmen zu können, muss man einerseits kreaktiv nach diesen suchen und andererseits diese Möglichkeiten aktiv angehen. Erst in der Verbindung von Beiden kann Entwicklung und Lernen entstehen.

Wie kann man sich Ihren Arbeitstag vorstellen?

Jeder Tag ist anders. Es gibt Tage, an denen ich unterwegs bin und Trainings halte. An anderen Tagen arbeite ich am Schreibtisch, organisiere und verwalte. Ich besuche häufig Netzwerkveranstaltungen, um neue Menschen kennenzulernen. Worauf ich großen Wert lege, ist die Zeit mit meinem Pferd, welches gleichzeitig mein bester Mitarbeiter ist.

Welche Qualifikationen und Fähigkeiten halten Sie für wichtige Voraussetzungen für die Ausübung Ihrer Tätigkeit?

Mein relativ breit angelegtes Studium bildet eine gute Grundlage. Darüber hinaus hat die Tätigkeit in der studentischen Unternehmensberatung gerade meine praktisch relevanten Kompetenzen deutlich gefördert: Ich habe viel über Führung, Teamarbeit, gute Kommunikation und Projektmanagement gelernt und konnte mich selbst ausprobieren. Ich habe mehrere Trainerausbildungen absolviert und bilde mich stetig in für mich interessanten Bereichen weiter. Für meinen Job besonders wichtig sind Kommunikations- und Einfühlungsvermögen, Organisationstalent und eine klare Zielfokussierung – im Training, am Schreibtisch und für das eigene Unternehmen.

Welche Entwicklungschancen gibt es in Ihrem Beruf?

Ich hätte gern in 5-10 Jahren mein eigenes Seminarzentrum für erfahrungsorientiertes Lernen. Entwicklungschancen sehe ich weiterhin in meiner persönlichen Kompetenzerweiterung sowie meinem Kundenstamm.

Können Sie sich noch zurück erinnern, was die wichtigsten Schritte damals kurz nach Abschluss des Studiums auf Ihrem Weg zum Berufseinstieg waren?

Am allerwichtigsten ist das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten! Der größte Stolperstein für den beruflichen Erfolg ist meiner Meinung nach die Befürchtung, nicht gut genug zu sein und sich zu wenig zuzutrauen.

Gibt es Ereignisse, mit denen Sie damals während der Bewerbungsphase überhaupt nicht gerechnet haben?

Ich habe erstaunlich schnell einen Job in England gefunden, der mir gut gefallen hat. Ich hatte befürchtet, noch deutlich länger suchen zu müssen und hatte einfach Glück.

Welchen Rat können Sie den Göttinger Studierenden mit auf den Weg zum Beruf geben?

Überlegt euch gut, wie ihr arbeiten wollt und was eure Stärken sind. Und dann traut euch einfach!