22/01/2014:
IAB rekapituliert Befunde zu atypischer und Niedriglohnbeschäftigung

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat auf 24 Seiten eine Stellungnahme zur Lage am Arbeitsmarkt veröffentlicht. Darin fasst das Institut seine Aussagen zu den aus seiner Sicht wichtigsten Arbeitsmarktthemen zusammen. Zu denen zählen laut IAB zwar auch die atypische Beschäftigung und der Niedriglohnsektor, doch bleiben die sehr kurzen Einlassungen oberflächlich. Wer die versprochenen "zentralen Befunde" erwartet, dürfte enttäuscht sein. Hier die Kernaussagen bzw. Allgemeinplätze:

  • Atypische Beschäftigung:
  • - Die Ausweitung atypischer Beschäftigung ist ein Trend, der bereits in den 1990er Jahren eingesetzt hat und nicht erst mit den Hartz-Reformen.
    - Leiharbeit und Minijobs sind die Erwerbsformen mit den höchsten Steigerungsraten.
    - Bei Minijobs ist die Entlohnung in "vielen Fällen" im Niedriglohnbereich angesiedelt.
    - Der Anteil der Befristungen hat "zuletzt" nicht weiter zugenommen. Befristungen "können" eine wichtige Rolle beim Einstieg in das Berufsleben spielen.
    - Teilzeitbeschäftigung wird mehrheitlich von Frauen ausgeübt. Sie hat im Vergleich zu anderen atypischen Erwerbsformen "weniger rapide" zugenommen.

  • Niedriglohnsektor:
  • - Deutschland ist durch einen "längerfristigen Trend zu mehr Lohnungleichheit" gekennzeichnet.
    - Im Niedriglohnsektor sind "zumeist" atypische Beschäftigungsverhältnisse angesiedelt, doch auch eine unbefristete Vollzeitbeschäftigung sichert "nicht zwangsläufig" die materielle Existenz.
    - Im Jahr 2010 bezog "fast ein Viertel" aller deutschen Beschäftigten einen Niedriglohn. Unter den Vollzeitbeschäftigten ist der Anteil der Geringverdiener "etwas niedriger".
    - Zur Gruppe der Niedriglohnbezieher gehören in Deutschland "vor allem Frauen und Teilzeitbeschäftigte".
    - Die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns in Deutschland ist "geboten".
    - Ein "überzogener" Mindestlohn führt zu Jobverlusten. In einem "bestimmten Bereich" kann ein Mindestlohn die Bezahlung im Niedriglohnbereich verbessern, ohne dass Arbeitsplätze gefährdet werden.

    Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (Hg.) (2014): Zentrale Befunde zu aktuellen Arbeitsmarktthemen, Nürnberg.