04/08/2011: Schieflage auf Brandenburgs Arbeitsmarkt

Die Märkische Allgemeine berichtet von Ergebnissen des „Betriebspanels Brandenburg 2010“, einer seit 1996 jährlich durchgeführten repräsentativen Arbeitgeberbefragung. Danach greifen die atypischen Beschäftigungsformen weiter um sich und auch die Lohnentwicklung ist unbefriedigend. Damit steht Brandenburg nicht allein. Ähnliche Regionalstudien hatten auch für Bayern (siehe 06.07.2011) und Thüringen (siehe 22.06.2011) eine Ausweitung atypischer und prekärer Beschäftigung konstatieren müssen.

Laut Zeitung gehe aus dem Betriebspanel hervor, dass neue Stellen in Brandenburg meist als Mini- oder Teilzeitjobs entstünden. Diesen Anstieg von geringfügiger Beschäftigung habe Brandenburgs Arbeitsminister Günter Baaske (SPD) bei der Vorstellung des Berichts als „besorgniserregend“ bezeichnet. Gleichzeitig habe die Zahl der offenen Stellen, die nicht besetzt worden seien, einen neuen Höchststand erreicht. Die Nichtbesetzungsquote habe 2010 bei 21 Prozent gelegen.

Ernüchternd sei auch die Tatsache, dass der Lohnabstand zum Westen unverändert geblieben sei. Im Jahr 2010 habe der durchschnittliche Bruttomonatslohn in Brandenburg bei 1.880 Euro und damit bei 80 Prozent des Westniveaus gelegen. Damit sei der Abstand seit 1996 nicht kleiner geworden. Baaske habe Lohnsteigerungen gefordert, denn nur mit gut bezahlten Vollzeitjobs könne man den Menschen eine Perspektive geben, sonst werde der Nachwuchs weiter in den Westen abwandern.

Quelle: Märkische Allgemeine vom 04.08.2011

Weiterlesen: Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg – Ergebnisse der fünfzehnten Welle des Betriebspanels Brandenburg, Studie im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg, Juni 2011, Berlin.