27/02/2012: In Bayern greift atypische Beschäftigung weiter um sich

Ein Jahr nach dem Report über Leiharbeit (siehe 31.01.2011) hat der DGB Bayern nun den Report „Prekäre Beschäftigung in Bayern“ vorgelegt, der in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Institut für empirische Sozialökonomie, INIFES (Augsburg) erstellt worden ist. Wie die Studie zeigt, haben sich atypische Beschäftigungsverhältnisse in Bayern erheblich ausgeweitet.

Nach einem Bericht der Nürnberger Zeitung gehe aus dem Report hervor, dass es in den letzten 15 Jahren eine massive Zunahme der „unsicheren Beschäftigungsverhältnisse“ gegeben habe. Allein die Zahl der Teilzeitbeschäftigten sei in den letzten zehn Jahren bei Frauen in Bayern um 73 Prozent und bei Männern um 56 Prozent gestiegen. Auch die Zahl der Mini-Jobber habe in Bayern seit 2003 um fast 30 Prozent auf rund 1,15 Millionen zugenommen. Zudem würden mittlerweile 43 Prozent der Arbeitnehmer/innen bei Neueinstellungen keinen zeitlich unbefristeten Arbeitsvertrag mehr erhalten.

Im Durchschnitt seien mehr als 30 Prozent der Arbeitnehmer/innen in Bayern „atypisch beschäftigt“. Die meisten dieser Beschäftigungsverhältnisse seien als prekär einzustufen, weil das Einkommen zum Leben nicht reiche oder weil die Arbeitsplatzsicherheit oder eine soziale Sicherung fehlten (siehe auch 06.07.2011).

Quelle: Nürnberger Zeitung vom 27.02.2012

Weiterlesen: DGB Bezirk Bayern (Hg.) (2012): Prekäre Beschäftigung in Bayern: Jung - Weiblich - Alt, München.