28/10/2010: Neue Arbeitsplätze vor allem atypisch und schlecht entlohnt

Die offizielle Arbeitslosenquote sinkt, die Zahl der Beschäftigten steigt. Der Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt hat allerdings einen Makel: Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, gehe die Entstehung neuer Arbeitsplätze hauptsächlich auf die Ausbreitung atypischer Beschäftigungsverhältnisse zurück, die vor allem im Niedriglohnsektor entstanden seien. Die Zeitung beruft sich auf eine Studie des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA). Danach sei Anteil der unbefristet in Vollzeit Beschäftigten zwischen 1992 und 2007 von 45 Prozent auf 38 Prozent gesunken. Der Anteil der unbefristet Teilzeitbeschäftigten habe im gleichen Zeitraum um vier Prozentpunkte auf elf Prozent zugenommen. Und während Leiharbeit Anfang der neunziger Jahre kaum verbreitet gewesen sei, hätten 2007 schon 4 Prozent aller Beschäftigten als Leiharbeiter gearbeitet.

Die FR verweist zudem auf den Boom der 400-Euro-Jobs. Derzeit würden bis zu fünf Millionen Menschen in Minijobs arbeiten. Nach Aussage von Alexander Herzog-Stein vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) gebe es „viele Indizien dafür, dass im Gaststättengewerbe und im Handel Vollzeitstellen durch Minijobs ersetzt werden“.

Für weitere Angaben zur Ausbreitung atypischer Beschäftigungsverhältnisse siehe z.B. 22.07.2010, 21.09.2010 und 28.09.2010.

Quelle: FR-online vom 28.10.2010