28/08/2012: Die Zahl der Rentner/innen mit Nebenjob steigt weiter

Im Jahr 2000 haben etwa 416.000 Menschen im Alter zwischen 65 und 74 Jahren ihre Rente mit einem Nebenjob aufgebessert. Bis zum Jahr 2010 war ihre Zahl schon auf rund 660.000 gestiegen (siehe 22.08.2011). Nach einer Meldung der Süddeutschen Zeitung hat sich dieser Trend auch 2011 fortgesetzt.

Wie die Zeitung unter Berufung auf ihr vorliegende Zahlen der Bundesregierung auf eine entsprechende Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion berichtet, sei die Zahl der Ruheständler mit einem Minijob auf etwa 761.000 gestiegen. Etwa 120.000 dieser Minijobber seien im Jahr 2011 75 Jahre und älter gewesen. Hinzu kämen noch jene Menschen im Rentenalter, die über eine sozialversicherungspflichtige Stelle verfügten. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit habe sich ihre Zahl Ende vergangenen Jahres auf gut 154.000 belaufen, knapp doppelt so viele, wie noch Ende 1999. Mit 80.000 habe der Großteil dieser Beschäftigten sogar eine Vollzeitstelle gehabt.

Die Frage, ob finanzielle Notlagen als Hauptmotiv gelten können, stellt die SZ zwar, beantwortet sie aber nicht. Ihrer Ansicht nach dürften die Gründe, warum Menschen im Rentenalter noch arbeiteten, vielfältig sein. Dennoch verweist die Zeitung darauf, dass die Regierungszahlen auch zeigten, dass die Renten zuletzt weitgehend kontinuierlich gesunken seien. Wer im Jahr 2000 erstmalig eine Altersrente bezogen habe und mindestens 35 Jahre gesetzlich rentenversichert war, habe im Durchschnitt 1.021 Euro im Monat erhalten. Bis 2011 sei dieser Betrag auf 953 Euro gesunken. Noch stärker sei das Minus bei Renten wegen voller Erwerbsminderung: Sie hätten sich bundesweit im selben Zeitraum von 738 auf 634 Euro verringert.

Quelle: Süddeutsche.de vom 28.08.2012

Weiterlesen: Aktuelle Rentenentwicklung. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. BT-Drucksache 17/10439 (08/2012).