20/06/2012: Lohnplus, aber kein Equal Pay für Leiharbeiter in der Chemieindustrie

Für die Leiharbeitskräfte in der chemischen Industrie wird es wie für ihre Kolleg/innen in der Metall- und Elektroindustrie zwar Lohnzuschläge, aber weiterhin keine volle Verdienstangleichung geben. Nach der IG Metall, die kürzlich mit den beiden großen Arbeitgeberverbänden der Leiharbeitsbranche für die Leiharbeiter in der Metall- und Elektroindustrie eine entsprechende Vereinbarung erzielt hatte (siehe 22.05.2012), hat nun auch die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) ein ähnliches Tarifabkommen abgeschlossen.

Nach einem Bericht des Tagesspiegel hätten sich die IG BCE, der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) und der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (IGZ) darauf geeinigt, dass die Gehälter der Leiharbeiter in der Chemieindustrie ab November 2012 nach Einsatzdauer gestaffelt um bis zu 50 Prozent angehoben werden. In der ersten Stufe, die nach sechs Wochen Einsatz im selben Betrieb beginne, liege der Zuschlag bei 15 Prozent. Es folgten weitere Stufen, bis es dann nach neun Monaten 50 Prozent mehr Geld gebe. Ein Leiharbeiter der Lohngruppe 1 (un- und angelernte Kräfte) erhalte dann 12,20 Euro, womit er „ein gutes Stück“ an die 13,39 Euro herangerückt sei, die der festangestellte Kollege bekomme.

Wie die IG BCE in einer Pressemeldung konkretisierte, reiche die Staffel nur in den Lohngruppen 1 und 2 von 15 bis 50 Prozent. In den Lohngruppen 3 bis 5 würden die Zuschläge nur zwischen 10 und 35 Prozent betragen. In der Endstufe (nach 9 Monaten) erreichten die Leiharbeitnehmer/innen zwischen 85 und 90 Prozent der Chemie-Entgelte.

Quellen:
Der Tagesspiegel vom 20.06.2012
Medieninformation XVI/20 der IG BCE vom 19.06.2012