11/03/2014:
Wie unsozial ist atypische Beschäftigung?

Stefan Weyand, Absolvent eines Fernstudiengangs der zur AKAD-Unternehmensgruppe gehörenden AKAD University hat sich in seiner Abschlussarbeit zum Thema "Soziale Nachhaltigkeit und atypische Beschäftigung - ein Widerspruch?" mit der Frage befasst, wie es um die soziale Nachhaltigkeit atypischer Beschäftigungsformen im Vergleich zu regulärer Beschäftigung bestellt ist. In einer Pressemitteilung werden die wichtigsten Ergebnisse vorgestellt.

Der AKAD-Pressemeldung zufolge habe sich Stefan Weyand in seiner Arbeit insbesondere mit den Aspekten Chancengleichheit, Soziale Sicherheit, Partizipation und Arbeitskontext (u.a. Entlohnung, Beschäftigungsstabilität, berufliche Qualifizierung) beschäftigt. Dabei habe er festgestellt, dass ein atypisches Beschäftigungsverhältnis unter anderem wenig Spielraum für Chancengleichheit und die so genannte Verteilungsgerechtigkeit, insbesondere im Vergleich zu den Festangestellten biete. Verteilungsgerechtigkeit bedeute, dass alle Menschen die gleiche Chance erhalten sollen, ihre existentiellen Bedürfnisse zu stillen. Nach Weyands Recherchen liege ein von existentieller Not freies Leben für atypisch Beschäftigte aber in weiter Ferne. So hätten die Festangestellten sowohl bei der Verteilung als auch bei der Bezahlung von Arbeit und Leistung deutlich bessere Chancen. Auch fänden Themen wie die "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" oder die soziale Anerkennung kaum Berücksichtigung.

Auch hinsichtlich des Aspektes "Gesundheit" gelte, dass atypisch Beschäftigte es eindeutig schwerer als ihre festangestellten Vollzeitkollegen hätten, an Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements zu partizipieren. Ähnlich verhalte es sich bei der Förderung beruflicher Qualifikationen und Kompetenzen. Zwar werde dieser Nachhaltigkeitsaspekt durch die sich anbahnende demografische Krise immer relevanter - aktuell finde er jedoch noch kaum Berücksichtigung, denn die zeitliche, oftmals auch räumliche Einschränkung, die mit einer atypischen Beschäftigung einhergehe, verhindere die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen, und Alternativen würden vom Arbeitgeber eher selten angeboten.

Weyands Fazit: Die durch staatliche Reformen institutionalisierten atypischen Beschäftigungsverhältnisse brächte den Unternehmen zwar Flexibilität, böten jedoch im Vergleich zur klassischen Daueranstellung wenig Spielraum für soziale Nachhaltigkeit.

Quelle: Pressemitteilung der AKAD Bildungsgesellschaft vom 11.03.2014