Miriam Müller, M.A.

Vita


  • 04/2014-03/2017 Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Graduiertenkollegs "Expertenkulturen des 12. bis 18. Jahrhunderts" der Georg-August-Universität Göttingen
  • 10/2013-04/2014 Studentische und Wissenschaftliche Hilfskraft der Zentralen Kustodie der Georg-August-Universität Göttingen
  • 10/2011-11/2013 Masterstudium der Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen
  • 07/2010-09/2013 Studentische Hilfskraft am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Georg-August-Universität Göttingen
  • 10/2008-09/2011 Bachelorstudium der Geschichte und Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie an der Georg-August-Universität Göttingen
  • Geboren 1988 in Siegen



Dissertationsprojekt


Die Gelehrten und die Dinge. Expertise, materielle Kultur und Wissenspraxis an der Universität des 18. Jahrhunderts

    Was ist die richtige Methode, um gesichertes Wissen zu gewinnen und zu vermitteln? Welche materiellen Hilfsmittel dürfen hierfür eingesetzt werden? Im 18. Jahrhundert änderten sich die Antworten, die Gelehrte an deutschsprachigen Universitäten auf diese Fragen gaben. Der Einsatz von Dingen wie Instrumenten und Sammlungen war hier lange Zeit umstritten, gewann aber im Laufe des Jahrhunderts an Bedeutung für die Forschung und Lehre an den Universitäten und wurde schließlich ein fester Bestandteil ihrer Wissenskultur. Während sich im Rahmen dieses Prozesses neue Disziplinen etablierten und bereits vorhandene Fächer sich methodisch neu orientierten, wandelten sich Sammlungen von privaten Wunderkammern zu staatlichen Institutionen und verschiedene Gerätschaften entwickelten sich von revolutionären, nur von einzelnen Gelehrten verwendeten Erfindungen zu selbstverständlichen Elementen wissenschaftlichen Arbeitens.
    In meinem Dissertationsprojekt werde ich dieser Entwicklung anhand der Wissenspraxis an verschiedenen deutschsprachigen Universitäten nachgehen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Professoren, die sich als Experten der gelehrten Materialität verstanden und denen diese Rolle von Außenstehenden zugeschrieben wurde. Indem ihr Umgang mit den gelehrten Dingen - ihre praktische Anwendung und deren Legitimation, ihre Inszenierung und Verteidigung gegen Kritiker, ihre Verbreitung und Sammlung - in den Blick genommen wird, sollen Wandlungsprozesse und Kontinuitäten an Universitäten im 18. Jahrhundert nachvollziehbar gemacht werden.



Publikationen


  • On dit. Die Nachrichtenrezeption des Krefelders Abraham ter Meer im Siebenjährigen Krieg, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 215 (2012), S. 73-96.
  • Religion und Ratio. Samuel Christian Hollmanns Streit mit der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen 1739, in: Sven Petersen, Dominik Collet u. Marian Füssel (Hrsg.), Umwelten. Ereignisse, Räume und Erfahrungen der Frühen Neuzeit (Festschrift für Manfred Jakubowski-Tiessen), Göttingen 2015, S. 251-267.
  • Der fleißige Studiosus. Rechtfertigung und Devianz in den Selbstzeugnissen frühneuzeitlicher Studenten, in: Blog der Sommerschool "Akademische Freiheit oder akademische Frechheit? Studentische Identität, universitäre Konflikte und obrigkeitliche Disziplinierung vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart" des Deutschen Historischen Instituts Paris, 23.-27.6.2014 in Paris.