Humboldt-Forschungsstipendium: "Rural-urbane Beziehungen in einer globalen Stadt"


  • Forschungsgruppe: Moderne Indische Geschichte
  • Antragsteller: Dr. Sumeet Mhaskar
  • Förderung: Alexander-von-Humboldt-Stiftung
  • Laufzeit: September 2014 bis März 2017




Zusammenfassung

Seit der Kolonialzeit ist Mumbai ein wichtiges indisches Wirtschafts- und Handelszentrum, dass Migrant/innen aus dem ganzen Land anzieht. Mumbai ist das Finanzzentrum und die am stärksten global vernetzte Stadt Indiens, auch wenn besser bezahlte Stellen in der Textilindustrie zwischenzeitlich durch Jobs im Dienstleistungssektor ersetzt wurden.

Das Forschungsvorhaben untersucht die sog. Galas ("Räume"), städtische Viertel in Mumbai, die von Migrant/innen aus dem ländlichen Indien nicht nur als Eingangstor genutzt werden, sondern auch eine wichtige Rolle dabei spielen, wie Migrant/innen das städtische Leben wahrnehmen - sozial, politisch, ökonomisch, kulturell und räumlich. Das Projekt geht der Frage nach, welche Faktoren in der sich schnell wandelnden Stadt Mumbai beeinflussen, wie Migrant/innen aus dem ländlichen Raum das städtische Leben wahrnehmen.

Trotz des Niedergangs der Textil- und anderer Industrien haben die Galas ihre wichtige Funktion als Eintrittspunkt für die aktuelle Generation von ländlichen Migrant/innen behalten. Der spezifische Blick auf ländliche Arbeitsmigrant/innen, die heute dort leben wo einst die Textilarbeiter/innen gewohnt haben, beleuchtet die Beziehungen zwischen restrukturiertem Kapital und migrantischer Arbeit sowie die politischen, sozialen und kulturellen Erfahrungen, die die aktuelle Generation der neuen Migrant/innen im Vergleich zu vorhergehenden Generationen gemacht haben. Zusätzlich zu den Galas wird der ländliche Raum untersucht, den die Migrant/innen verlassen haben. Der Blick auf die Dörfer wird interessante Erkenntnisse sowohl über die Rolle der ländlichen Migrant/innen als auch über die heimgekehrten Fabrikarbeiter/innen ermöglichen. Schließlich wird die Studie auch die Geschlechterfrage untersuchen, welche in der Migrationsforschung weiterhin nicht ausreichend beachtet wird. Die Vernachlässigung der Geschlechterdimension, insbesondere der Muster weiblicher Arbeitsmigration, hat zu einer "Verschleierung des Geschlechts" geführt.

Humboldtianer wurden von Bundespräsident Joachim Gauck im Park von Schloss Bellevue empfangen

Sumeet AvHDr. Sumeet Mhaskar nahm an der Jahrestagung der Humboldt-Stiftung in Berlin teil. Hier kommen internationale Wissenschaftler aus unterschiedlichsten Ländern und Fachgebieten zusammen, die derzeit mit einem Stipendium der Humboldt-Stiftung an deutschen Hochschulen zu Gast sind. Im Zentrum stehen die Begegnung und der Austausch der Humboldtianer, die zur Jahrestagung auch ihre Partner und Kinder mitbringen. Bundespräsident Joachim Gauck empfing die mehr als 600 Forscherinnen und Forscher aus knapp 80 Ländern am 11. Juni 2015 im Park von Schloss Bellevue. Weitere Informationen finden Sie hier ...