Nominierte für den Christian-Gottlob-Heyne-Preis 2019







Im 18. Jahrhundert trug die Entstehung von Sammlungen an Universitäten maßgeblich zu einem Wandel des Wissenschaftsverständnisses bei: Neben das traditionelle Bücherwissen traten empirische Methoden, für die materielle Objekte zur Hauptquelle des Wissensgewinns und der Wissensvermittlung wurden.
In meiner Doktorarbeit befasse ich mich aus praxeologischer Perspektive mit diesem Wandlungsprozess und beantworte die Fragen, wie umfangreiche Sammlungen in Professorenbesitz entstehen konnten, welchen Einfluss die Objekte auf die akademische Lehre und Forschung gewannen und wie schließlich die zunehmende Bedeutung der Sammlungen institutionelle Strukturen veränderte.





Die Dissertation erschließt erstmals die vielfältigen Wechselwirkungen von europäischem Protestantismus und äthiopisch-orthodoxem Christentum. Somit bietet sie einen neuen Blick sowohl auf die afrikanische als auch auf die europäische Kirchengeschichte der Neuzeit und zeigt beispielhaft, auf welche Weise konfessionell und kulturell divergente Varianten des Christentums kontinentübergreifend miteinander verknüpft waren. Dadurch leistet die Arbeit einen grundlegenden Beitrag zur Geschichte des globalen Christentums und Interkulturellen Theologie.