Pädagogische Sozialisationsforschung


Fan-Sein: Die Identität des Star Wars Fans von Matthias Völcker

Das Buch befasst sich mit der Bedeutung und Relevanz eines Fangegenstandes (Star Wars) für die Konstitution der (Fan-)Identität seiner AnhängerInnen. FanSein Star Wars als ein ? wenn nicht sogar ?das? ? populärkulturelle[s] Phänomen zu bezeichnen, ist keine Übertreibung, hat es doch nicht nur die Art und Weise verändert, wie im modernen Kino Geschichten, durchaus auf spektakuläre Weise, erzählt werden und den Begriff des Blockbusterkinos geprägt. Was fasziniert Menschen an Star Wars? Warum beschäftigen sie sich so leidenschaftlich und intensiv mit diesem Thema? Diese Arbeit handelt von genau den Menschen, die ihr Leben und ihren Alltag mit Star Wars und einer Leidenschaft für dieses Universum verbinden und mit anderen teilen. Dabei wird insbesondere dargestellt, wie ein mediales Erzeugnis ? etwa Filme, Serien oder Bücher ? die Star Wars-AnhängerInnen seit vielen Jahren, gar Jahrzehnten begleitet und diese Erzählung ein Teil ihres Lebens wurde. Es geht darum, zu ergründen, wie Star Wars ? um es mit einem zentralen Begriff der Sozialwissenschaften zu benennen ? ein Teil der Sozialisationserfahrungen wurde.

Forschungsprojekt: "Ey, ich bin halt ein Star Wars Nerd": Star Wars,der Mythos und seine Fankultur aus einer sozialisationstheoretischen Perspektve"

Medienberichte:

Über die Macht einer Kino-Saga ? Das Phänomen "Star Wars" (Titel, Thesen, Temperamente (ARD) vom 06.12.2015

Weiterhin Artikel/Berichte u.a.: FAZ (Sonntagsausgabe vom 29.11.2015), Deutsche Welle, HR 2, NDR Kultur, NDR Niedersachsen

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»Und dann bin ich auch noch Hauptschule gekommen?«
Über die identitären Folgen der Hauptschulzugehörigkeit
von Matthias Völcker

Die Hauptschule bzw. die Hauptschulbildung befindet sich noch immer in einer tiefen Krise Hauptschule_gekommen_Coverund das trotz unzähliger Reformbemühungen vonseiten der Bildungspolitik und bereits erfolgter Nachrufe. In der Forschungsliteratur wird die Hauptschule mittlerweile als ein Ort beschrieben, an dem Chancenungleichheit sukzessive produziert und reproduziert wird. Darüber hinaus finden sich Beschreibungen und Begriffe für diese Schulform, in denen implizit immer eine soziale Abwertung zum Ausdruck gelangt, wenn etwa von »Restschule«, »Verliererschule« oder gar von »Verwahranstalten für die Hoffnungslosen« die Rede ist.

Matthias Völcker untersucht diese gesellschaftlich produzierte Verachtung und hinterfragt, wie die Schülerinnen und Schüler an Hauptschulen selbst mit dieser Stigmatisierung umgehen. Er befragte hierfür annähernd 1.300 Schülerinnen und Schüler und führte zahlreiche Gespräche, in denen die Schülerinnen und Schüler von ihren alltäglichen Erfahrungen und über das gesellschaftliche Bild einer entwerteten Schulform berichten. Es eröffnen sich damit Einblicke in einen Bildungsgang, der nicht nur gesellschaftlich weitgehend diskreditiert ist, sondern der gleichwohl diskreditierend wirkt und viele Benachteiligungen institutionell sogar noch verstärkt. Matthias Völcker zeigt sowohl theoretisch als auch empirisch, dass der Status »Hauptschüler« für die Betroffenen einen deutlichen sozialen Makel darstellt: »[?] dann bin ich auch noch Hauptschule gekommen und dann wars ja ganz vorbei ? dann war ich dumm.« (Karina, 16 Jahre)