Das Institut

Das Althistorische Seminar befindet sich im nördlichen Teil der Alten Frauenklinik (heute: Humboldtallee 21). Das Geschäftszimmer liegt im Erdgeschoss.

Die geschäftsführende Direktorin ist Prof. Dr. Tanja Scheer

Der geschäftsführende Assistent ist Dr. Martin Lindner


Selbstdarstellung des Seminars

Der Gegenstand der Alten Geschichte umfasst die gesamte Historie des antiken Mittelmeerraums und seiner Zivilisationen, vom Beginn der schriftlichen Überlieferung bis zur Mitte des 1. Jahrtausends n. Chr. Im Zentrum stehen das antike Griechenland und Rom, aber auch deren "Nachbarn" von Britannien bis Nordafrika und von der Iberischen Halbinsel bis nach Vorderasien.

Das Althistorische Seminar Göttingen kann bei der Beschäftigung mit diesem Gegenstand auf eine über einhundertjährige Geschichte zurückblicken. Alte Geschichte existiert an der Universität Göttingen seit 1897 als eigenständiges Fach, das Institut wurde 1955 eingerichtet. Heute hat das Althistorische Seminar zwei Standbeine in der universitären Lehre: Mit den altertumswissenschaftlichen Nachbarfächern bietet es den BA-Studiengang Antike Kulturen sowie den eigenen Fachmaster Antike Kulturen - Alte Geschichte an. Mit dem Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte bestreitet es die BA- und MA-Studiengänge Geschichte mit und ohne Lehramtsprofil. Für all diese Studiengänge finden regelmäßige Exkursionen statt, in den letzten Jahren beispielsweise nach Griechenland, zum Hadrianswall, an die türkische Westküste oder an den Golf von Neapel.

In der Forschung setzt das Althistorische Seminar Göttingen seine Schwerpunkte im Bereich der Religions- und Kulturgeschichte sowie der Antikenrezeption. Weitere laufende Projekte befassten und befassen sich etwa mit Konzepten antiker Landschaften, Technik- und Wissenschaftsgeschichte, dem antiken Schwarzmeerraum oder der Geschlechtergeschichte. Diese breite Ausrichtung beruht auf einem großen Interesse an interdisziplinärer Zusammenarbeit, die sich nicht nur in den gemeinsamen Studiengängen mit den historischen und altertumswissenschaftlichen Fächern ausdrückt. Entsprechend groß ist die Bandbreite der Kooperationspartner. Auch bei den internationalen Kontakten setzt das Institut auf ein vielfältiges Angebot. Derzeit bestehen Kontakte und Austauschverbindungen mit Partnerseminaren in Bologna, Changchun und Wien. Zudem veranstaltet das Althistorische Seminar regelmäßig eine Vortragsreihe sowie Tagungen mit Gästen aus dem In- und Ausland, um so die internationale Vernetzung weiter voranzutreiben.


Geschichtswissenschaft in Göttingen

Geschichtswissenschaft wird in Göttingen seit der Gründung der Universität 1737 gelehrt. Im 19. Jahrhundert bildete sie sich schrittweise zu einer selbständigen Wissenschaft mit einer eigenen methodischen Grundlegung aus. Zwar behielt sie noch lange einen disziplin-übergreifenden Charakter und blieb in der Nähe vor allem zur Politik- und Staatswissenschaft (Dahlmann) - ein Umstand, der es schließlich erlaubte, von einer "Göttinger Historischen Schule" zu sprechen (Georg Waitz).

Die Göttinger Geschichtswissenschaft zeichnete sich von Anfang an dadurch aus, daß sie die gesamte Geschichte in allen ihren Epochen und weiten geographischen Räumen umfaßte. Sie verband nicht nur die mittelalterliche und neuzeitliche Geschichte in einem Seminar (gegründet 1876), sondern bezog immer auch die Historischen Hilfswissenschaften (eingeführt durch den Universalhistoriker Gatterer) und die Landesgeschichte (Spittler, Havemann) mit ein. Auch die osteuropäische Dimension der Geschichte ist in Göttingen seit Schlözer im Blick gewesen, ebenso wie die Alte Geschichte, für die 1877 schließlich eine eigene Professur eingerichtet wurde.

Heute profiliert sie sich besonder durch eine forcierte Weiterentwicklung neuerer Ansätze innerhalb der Sozial- und Kulturgeschichte. Dabei wird der enge nationalgeschichtliche Rahmen um europäische wie aber auch außereuropäische Dimensionen erweitert.

Das Fach Geschichte ist in der Philosophischen Fakultät der Universität angesiedelt. Es umfaßt die folgenden Institute und Abteilungen:

  • Das Althistorische Seminar (eigenständiges Fach ab 1897; Einrichtung des Seminars 1955)
  • den Diplomatischen Apparat (Institut für Historische Hilfswissenschaften, 1856), seit 01. April 2007 unter Verwaltung des Seminars für Mittlere und Neuere Geschichte
  • das Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte (1876) mit
  • einer Abteilung für Osteuropäische Geschichte (1955) und
  • das Institut für Historische Landesforschung (1958)
  • das Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte (1964)