Das Problem ist die Lösung?! Problembasiertes Lernen (PBL) für die Naturwissenschaften (A/B)


Arbeitseinheiten: 8 AE
Max. Teilnehmerzahl: 12

Keine Anmeldung mehr möglich!

Veranstaltungsort:
Waldweg 26, Raum 0.203 (Flachbau, Erdgeschoss)


Inhalt:
Problembasiertes Lernen? (PBL, im deutschen Sprachraum auch als PoL, problemorientiertes Lernen, bekannt) ist ein hochschuldidaktisches Konzept, das im europäischen Ausland weit verbreitet ist. Universitäten und Fachbereiche in den Niederlanden, Großbritannien, Schweden, Dänemark und der Schweiz arbeiten teilweise flächendeckend mit diesem Lernarrangement, bei dem Studierende Fachwissen anhand konkreter, alltagsnaher und für ein Fach typischer Problemstellungen, den so genannten Fällen, erwerben.
Die Besonderheit von PBL ist dabei, dass die Fallarbeit von Beginn des Studiums an und sowohl zum Erarbeiten von Grundlagenwissen als auch für die Vertiefung und Anwendung eingesetzt werden kann. Damit eignet sich PBL nicht nur für traditionellerweise anwendungsorientierte Fächer wie Medizin oder Ingenieurwesen, sondern stellt auch für die Naturwissenschaften einen innovativen Ansatz zur Gestaltung von Lernprozessen dar.
Im Workshop lernen die Teilnehmen PBL als Alternative zur traditionellen Gestaltung von Lernen kennen und reflektieren das Potenzial der Methode zur Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte. Dazu

  • erhalten die Teilnehmenden strukturierten Input zu den bildungs- und lerntheoretischen Hintergründen sowie zur Geschichte der Methode;
  • lösen sie selbstständig in der Gruppe einen Problemfall und erarbeiten sich daran die Grundprinzipien der strukturierten Problembearbeitung anhand des Maastrichter 7-Schritte-Schemas;
  • lernen sie die Bedeutung der tutoriellen Begleitung und weiterer Strukturierungselemente für den Lernprozess im PBL kennen;
  • verfassen sie selbstständig einen für ihr Fachgebiet passenden Problemfall und erarbeiten dabei verschiedene Falltypen sowie ein vertieftes Verständnis für die fachliche Wissensaufbereitung anhand konkreter Problemstellungen;
  • lernen sie Ansätze zur Gestaltung von Studienleistungen und Leistungsnachweisen im Rahmen von PBL kennen.
  • reflektieren sie darüber, wo in der Lehre PBL gewinnbringend einsetzbar ist, und wie das Wissen über und Praktizieren von PBL das eigene Lehr- und Lernverständnis bereichern kann.




Lernziele:
Am Ende der Veranstaltung

  • kennen die Teilnehmenden die Grundprinzipien des problembasierten Lernens
  • sie verfügen über grundlegende Fertigkeiten in der strukturierten Problembearbeitung mit der 7-Schritte-Methode
  • sie haben einen ersten eigenen Problemfall verfasst und diesen mit der Gruppe diskutiert
  • sie verfügen über erste Ideen zur Integration von PBL in die eigene Lehrpraxis.




Arbeitsformen:
Einführungsvortrag, Diskussion, Gruppenarbeit, Kleingruppen- oder Einzelarbeit


Schlagworte:
Konstruktivistische Lehr-Lern-Arrangements; Selbstgesteuertes Lernen; entdeckendes Lernen; alternative Formen des Wissens- und Kompetenzerwerbs


Workshopleitung:
Dr. Antonia Scholkmann: ist seit Mai 2012 Vertretungsprofessorin am Zentrum für Hochschul- und Weiterbildung (ZHW) der Universität Hamburg und seit Oktober 2012 kommissarische Leiterin des ZHW; dort Lehre im Studiengang Master of Higher Education. Von 2009-2012 leitet sie das Forschungsprojekt "Wirksamkeit problembasierten Lernens als hochschuldidaktische Methode - PBL" am Zentrum für Hochschulbildung (zhb) der Technischen Universität Dortmund. Zuvor Kollegiatin im Promotionskolleg "Wissensmanagement und Selbstorganisation Hochschulischer Lehr-Lern-Prozesse" des HDZ (2005-2008). Abschluss als Diplom-Psychologin (Universität Tübingen, 2004).