Dissertationen
Laufende Dissertationen
Das Dissertationsprojekt soll einen Beitrag zur Erforschung von Männlichkeit und ihrem Wandel in der Bundesrepublik, der DDR und der Zweiten Republik Österreich in den späten 1950er bis 1980er Jahren leisten. Sein Gegenstand sind die Kriegsdienstverweigerer der drei Länder, wobei sowohl die Ersatzdienstleistenden als auch die Totalverweigerer in den Blick genommen werden. Die geschlechtergeschichtliche Perspektive soll auf zwei Ebenen Anwendung finden: Zunächst wird der öffentliche Diskurs über Wehrdienstverweigerung, die verweigernden Männer sowie geltende Männlichkeitsnormen rekonstruiert. In einem zweiten Schritt wird erarbeitet, wie die jungen Verweigerer auf die sowohl im Privaten als auch in der Öffentlichkeit hervorgebrachten Anschuldigungen ?mangelnder Männlichkeit? reagierten und dabei wiederum die Diskussion um Geschlechterrollen in den drei Untersuchungsländern beeinflussten. Leitend ist die Annahme, dass der Diskurs um Kriegsdienstverweigerer insgesamt zu einer Umdeutung von Männlichkeitsnormen beigetragen hat. Hierbei ist zu überprüfen, inwieweit dies wiederum zu einer Ablösung hegemonialer durch polymorphe Männlichkeit geführt hat.
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