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Netzwerk Lehrkräftefortbildung (NLF) in Göttingen feierlich eröffnet

Prof. Hermann Veith, Prof. Andrea Bührmann und Prof. Peer Pasternack (v.li.) sprachen bei der offiziellen Eröffnung des Netzwerk Lehrkräftefortbildung.

Prof. Hermann Veith, Prof. Andrea Bührmann und Prof. Peer Pasternack (v.li.) sprachen bei der offiziellen Eröffnung des Netzwerk Lehrkräftefortbildung.

Göttingen. Acht Jahre nach seiner Gründung ist das Netzwerk Lehrkräftefortbildung (NLF) feierlich eröffnet worden. Bisher dem Institut für Erziehungswissenschaften zugeordnet, wird das NLF nun eine eigenständige Einrichtung.

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Zudem erhält es sowohl einen internen als auch einen externen Beirat. Eine entscheidende Veränderung in der Struktur, die helfen kann, eine „Aufwertung und größere Sichtbarkeit“ der Lehrerfortbildung zu erreichen, glaubt Prof. Hermann Veith, wissenschaftlicher Leiter des NLF.

Zuständig für alle Schulformen

Das Netzwerk Lehrkräftebildung ist zuständig für die Fort- und Weiterbildung von Lehrern aller Schulen (alle Schulformen) in Stadt und Landkreis Göttingen sowie dem Landkreis Northeim, erklärt Dr. Dirk Jahreis, Fortbildungsbeauftragter des NLF. Das bleibt auch mit der neuen Eigenständigkeit so, weshalb Veith bei seiner Einführungsrede scherzend sagte: „2012 gegründet und feiern heute Eröffnung, das ist schon ein bisschen skurril.“ Allerdings untersteht das NLF nun nur noch der Universitätsleitung. „Das erleichtert die Arbeit ungemein“, sagt Veith – allein schon aus ganz pragmatischen Gründen wie der Haushaltplanung.

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Beiräte gestalten die Fortbildungen mit

Vielmehr noch aber, das wurde im Gespräch deutlich, ist es die Einrichtung der Beiräte, von denen er sich viel Input für die Lehrerfortbildung erhofft. So wird der interne Beirat aus Hochschullehrern gebildet, die die Arbeit des Netzwerkes kritisch reflektieren sollen, und der externe Beirat von Schulleitern aus der Region. Dadurch könne das NLF „aus erster Hand erfahren, was die Schulen brauchen“. Für Veith ein „qualitativ wichtiger Veränderungspunkt“, wie er sagt.

Vorher habe das Netzwerk die Inhalte der Fortbildungen allein konzipiert, jetzt könnten Hochschullehrer und Schulleiter deutlich machen, wo sie Bedarf sehen. Zudem habe jede Schule ihre Besonderheit, die nun aufgegriffen werden könne.

Stärkung von Netzwerk und Fortbildung

Auch Prof. Andrea Bührmann, Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Chancengleichheit an der Universität Göttingen, machte in ihrem Grußwort deutlich, dass sie in der neuen Eigenständigkeit der NLF eine Stärkung sowohl des Netzwerkes als auch der berufsbegleitenden Lehrkräfteausbildung sieht.

Und der bedarf es auch, wie Prof. Peer Pasternack vom Institut für Hochschulforschung an der Universität Halle-Wittenberg in seinem unterhaltsamen Vortrag „Lehrerbildung in drei Phasen: Problemlösung oder Problem“ deutlich machte. Im Vergleich zu der ersten (Lehramtsstudium) und der zweiten Phase (Referendariat), die beide mit im Schnitt etwa fünf und anderthalb Jahren im Vergleich zur dritten Phase (bis zu 40 Jahre Fort- und Weiterbildung im Beruf) zwar deutlich weniger Zeit umfassten, dafür aber von den Universitäten mehr Beachtung erführen.

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Wert der Lehrerbildung

Den Hochschulen attestierte er, dass sie keine selbstbewusste Einstellung zur dritten Phase entwickelt hätten. Dieses „unsouveräne Verhältnis zum Wert der Lehrerbildung ist ein großes Problem“, sagte Pasternack. Das habe zur Folge, dass in Studien von den Befragten kaum ein Bereich in der Lehrerbildung nicht als defizitär markiert werde.

Einer seiner zentralen Befunde, wie er es nannte, lautete, dass Rahmenbedingungen für Lehrer geschaffen werden müssen, durch die die Qualität steigen kann, quasi ein „Qualitätsbedingungsmanagement“ an Bildungseinrichtungen. Diese Möglichkeiten, zu denen auch die Lehrerfortbildung gehört, würden nicht immer genutzt, sagte er trocken.

Netzwerk Lehrkräftefortbildung

Das Netzwerk Lehrkräftefortbildung (NLF) der Georg-August-Universität Göttingen ist für die Entwicklung, Organisation, Durchführung und Evaluation der Fortbildung für die Lehrkräfte aller öffentlichen Schulen in Südniedersachsen verantwortlich. Neben der Organisation der Fortbildungen berät das NLF auch Schulen und Studienseminare auf deren Anfrage hin über gewünschte Fortbildungen und organisiert schulinterne Lehrkräftefortbildungen (SCHILF). Für seine Angebote und Veranstaltungen nutzt das NLF dabei eigenen Angaben zufolge aktuelle Ergebnisse und Ansätze der bildungswissenschaftlichen, fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Forschung und Lehre sowie der Weiterbildung. Weiter Informationen unter uni-goettingen.de/nlf.

Von Nora Garben

GT/ET

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