Die Fakultät für Biologie und Psychologie

Geschichte

Die wohl bedeutendsten Ereignisse in der Geschichte der Fakultät für Biologie und Psychologie sind die Gründung des weltweit ersten Instituts für Pflanzliche Physiologie (1878/79) und des ersten Instituts für Mikrobiologie und Genetik in Deutschland (1901). Über hundert Jahre waren die Naturwissenschaften in Göttingen Teil der Medizinischen Fakultät. Eine Ausnahme bildete der Alte Botanische Garten, der schon 1740 durch den berühmten Anatom und Universalgelehrten Albrecht von Haller augegliedert wurde. Ende des 19ten Jahrhunderts gewann die Biologie auch in der Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung. Ein Großteil des naturwissenschaftlichen Nachwuchses in Göttingen waren inzwischen Studenten der Biologie, was 1969 zunächst zur Abspaltung des Biologischen Fachbereichs und 1996 schließlich zur Gründung einer eigenständigen Biologischen Fakultät führte.

An der Göttinger Universität lehrten einige bedeutende Biologen des 19ten Jahrhunderts, unter ihnen Johann-Friedrich von Blumenbach, der als Pionier der modernen Anthropologie gelten darf, der Zoologe Ernst Ehlers, der das Institutsmuseeum der Zoologie aufbaute und der berühmte Geobotaniker und Taxonom Heinrich August Rudolf Grisebach, der Begründer der Pflanzengeographie. Auch der Botaniker Fritz von Wettstein, sowie die Zoologen Alfred Richard Wilhelm Kühn und Ernst Caspari wirkten in Göttingen. Letztere legten hier gemeinsam die genetische Basis der heutigen Entwicklungsbiologie.


Die Fakultät heute

Die Forschungsschwerpunkte der Fakultät für Biologie und Psychologie liegen heute in den Bereichen Molekulare Biowissenschaften, Biodiversität und Ökologie, sowie Neurobiologie und Verhaltensforschung. Die Fakultät ist in vier Institute aufgeteilt, drei Institute der Biologie und ein Institut für Psychologie: Das Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften bestehend aus neun Abteilungen, das Institut für Mikrobiologie und Genetik, das Johann-Friedrich-Blumenbach-Institut für Zoologie und Anthropologie und das Georg-Elias-Müller Institut für Psychologie, jeweils bestehend aus acht Abteilungen und einer Juniorprofessur.