Interkulturelle Germanistik/Deutsch als Fremdsprache (M.A.) und Interkulturelle Germanistik/Deutschland-China (M.A. Double Degree)

Absolventinnen und Absolventen der internationalen Studiengänge Interkulturelle Germanistik/Deutsch als Fremdsprache (M.A.) und Interkulturelle Germanistik/Deutschland-China (M.A. Double Degree) zeichnen analytisches, kritisches Denken und sorgfältiges empirisches Arbeiten aus. Sie sind in der Lage, kulturelle Heterogenität und kulturelle Diversität anzuerkennen und entsprechend zu denken und zu handeln.

Einen besonderen Stellenwert nimmt die Ausbildung interkultureller Kompetenz im Rahmen der Studienprogramme ein. Sie wird nicht nur als theoretisches Konzept verstanden, sondern ist zentral für das Selbstverständnis des Faches Interkulturelle Germanistik. Sie spielt eine wichtige Rolle in der Formulierung von Forschungsfragen und hält dazu an, die eigene Rolle und das jeweilige Selbstverständnis als künftige/r Wissenschaftler/in oder als kulturelle MittlerInnen zu reflektieren.

Dabei spielt die internationale Zusammensetzung der Studierendenschaft eine wesentliche Rolle. Sie ist ein weiteres wichtiges Kennzeichen der Studiengänge. Absolventinnen und Absolventen sind geübt, in internationalen Teams zu arbeiten und kulturelle Praktiken in Interaktionen wie Vermittlungshandeln und Unterrichten zu erkennen. Es gelingt ihnen, unterschiedliche Perspektiven auf Sprache und Literatur in Beziehung zu setzen und eigene Standpunkte kritisch zu reflektieren.

Die fachwissenschaftlichen Inhalte fordern zur Auseinandersetzung mit auch sozial relevanten Fragen gesellschaftlicher Heterogenität auf. Absolventinnen und Absolventen verfügen über ein differenziertes Verständnis von Begriffen, die in der öffentlichen Diskussion um Migration, Kulturalität und Identität eine zentrale Rolle spielen. Das Studium befähigt sie, in beruflichen Handlungsfeldern und in öffentlichen Diskursen zu gesellschaftlich relevanten Themen Stellung zu nehmen. Sie können eigene Meinungen reflektiert vertreten, fachlich fundierte Argumente vorbringen und angemessen darstellen sowie in Kontroversen vermitteln.

Als ExpertInnen für interkulturelle Prozesse, die ihren Ausgang in Studien zur deutschen Sprache und Literatur nehmen, kennen sie die Funktion von Literatur als Medium kultureller Selbstverständigung und deren Beitrag zur Herausbildung kultureller Gedächtnisse. Sie gewinnen ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Vielfalt von Frageansätzen und Perspektiven auf Gegenstände und für kulturdifferente Verstehensbedingungen. Die Absolventinnen und Absolventen haben sich kritisch mit Europäischer Sprach(en)politik, Mehrsprachigkeitsdiskursen und der Bedeutung von Sprache für gesellschaftliche Integrationsprozesse auseinandergesetzt. Sie weisen eine erhöhte Sensibilität und ein geschärftes Problembewusstsein für Fragen der Gleichberechtigung und Anerkennung unterschiedlicher Gruppen in heterogenen Gesellschaften auf.

Die Herausbildung couragierter und sozial engagierter Persönlichkeiten wird auf verschiedenen Ebenen gefördert:


  • Bereits bei der Auswahl der StudienbewerberInnen werden gesellschaftliches Engagement und herausfordernde praktische Erfahrungen positiv bewertet.
  • Lehrveranstaltungs- und Prüfungsformen fördern Ausdrucksvermögen, Teamkompetenz durch Gruppen- und Projektarbeit, Selbstreflexivität, Sensibilität für verschiedene Formen von Diversität, Selbstorganisation, medienanalytische Kompetenz, Werteentwicklung und Forschungsethik.
  • Obligatorische Praktika fordern zu selbständigem Handeln in konkreten Berufsfeldern auf und fördern die Ausbildung und den Erwerb neuer sozialer Rollen und Kompetenzen.
  • Auslandsaufenthalte fördern Mut, Bereitschaft zum Handeln, Durchhaltevermögen, Mehrsprachigkeit, Verständnis und Toleranz für die Pluralität von Weltdeutungen und Verhaltensweisen.
  • Das Mentoring-Programm der Abteilung gibt Studierenden die Möglichkeit, sich für andere Studierende zu engagieren und Vermittlungs- und Beratungskompetenzen aufzubauen.
  • Der Austausch mit Studierendengruppen von Partneruniversitäten oder anderen internationalen studentischen Besuchergruppen fördert die interkulturelle Interaktionsfähigkeit.



Neben der internationalen Studienstruktur und den fachwissenschaftlichen Modulen, die auf vielfältige Weise gesellschaftlich relevante Fragstellungen und Forschungsgegenstände anbieten, gibt es weitere Angebote zur Erweiterung der Persönlichkeitsentwicklung:


  • Austauschprogramm Artists-in-Residence zwischen dem Deutsch-Chinesischen Institut für Interkulturelle Germanistik und Kulturvergleich (DCIIKG) und dem Goethe-Institut Beijing/Nanjing;
  • Studentisches E-Learning-Projekt im Rahmen des Deutsch-Exzellenzprogramms mit der Universität Nanjing
  • Angebote des internationalen Schreibzentrums für die eigene Schreibpraxis und für die Ausbildung zum/r Schreibberater/in
  • Angebote im Bereich Interkulturelle Kompetenztrainings: im und für den Beruf, zur Vor- und Nachbereitung eines studienrelevanten Auslandsaufenthalts, zur Fortbildung zum studentischen interkulturellen "InteraktionsExpertenN"; zum Erwerb des Zertifikat "Internationales: Integration & Diversity"
  • Zusatzqualifikation Interkulturelle Germanistik/Deutsch als Fremdsprache



Durch die Wahl unterschiedlicher Studienschwerpunkte haben Studierende, die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten der gesellschaftlichen Beteiligung auf unterschiedlichen Gebieten auszubauen:


  • "Bildungs- und Wissenskulturen"
  • "Rechts- und Wirtschaftskulturen übersetzen"
  • "Kulturvermittlung und Kulturwissenschaft"
  • "Interkulturelle Fremdsprachendidaktik"
  • "Interkulturalität und Mehrsprachigkeit"


Absolventinnen und Absolventen der internationalen Studiengänge arbeiten zum Beispiel in Institutionen der internationalen Zusammenarbeit (GIZ) und der Bildungskooperationen (DAAD; Goethe-Institut) im In- und Ausland, engagieren sich in "Integrationskursen", arbeiten als "Vermittler", "Berater" und "Übersetzer" in Kommunikationsbereichen, Unternehmen und Hochschulen.