„Literatur ausstellen". Interdisziplinäre und intermediale Aspekte von Literaturvermittlung

Tagung des Zentrums für Komparatistik vom 1.-3. September 2011 im Vortragsraum im historischen Gebäude der SUB, Göttingen


Literaturhäuser, Literaturmuseen, literarische Ausstellungen und Zentren sowie Schreibinstiture und Archive verstehen sich als Institutionen, die ihre Präsentationsformen immer wieder aufs Neue erproben und das literarische Feld durch ihre Arbeit beeinflussen. Sie stellen eine Schnittstelle zwischen Autor, Leser und Text sowie dem Literaturbetrieb dar und nehmen die Herausforderung der Ausstellung von Literatur auf dynamische Weise an.

Wie werden literarische Texte präsentiert, Manuskripte visuell vermittelt oder Autor-Artefakte museal aufbereitet? Wie wird Literatur außerhalb des Museums vermittelt, indem sie beispielsweise durch Hinweistafeln in Stadträume und Landschaften eingeschrieben wird? Und schließlich, wie generieren und erhalten diese Vermittlungsstrategien touristische Praktiken, die Fragen nach Materialität und Authentizität von Literatur fokussieren?

Diesen Fragen widmet sich die Tagung, die einen Metablick auf die synchrone und diachrone Entwicklung von Literaturvermittlung im deutsch- und englischsprachigen Raum, sowie auf Literaturhäuser als lebendige Austauschorte für die (Gegenwarts-)literatur, auf ihre Autoren und Leser, auf Literaturmuseen als Pfleger und Bewahrer eines kulturellen Erbes wie auch auf biographisch, literaturhistorisch oder wirkungsthematisch orientierte Vermittlungsformen wirft.

"Vielleicht ist es Zeit, sich von der allen Medien, auch dem Medium Ausstellung feindlich gesinnten Idee der ungestörten Kommunikation von Autor/Leser (oder Text/Leser) zu verabschieden, die der Literaturausstellung immer nur einen sekundären Platz in der Rezeption von Literatur zuzuweisen bereit war."

Ulrich Raulff




Keynotes

Anne Bohnenkamp-Renken (Freies deutsches Hochstift, Frankfurt a.M.): Wie stellt man Literatur aus? Bericht aus dem Freien Deutschen Hochstift - Donnerstag, 01.09.2011 | 15:15 Uhr

Hans Wisskirchen (Lübecker Museen): Wie stellt man einen starken Autor aus? Zur Ausstellungsstrategie der Lübecker Literaturmuseen - Freitag, 02.09.2011 | 09:30 Uhr

Nicola J. Watson (The Open University Milton Keynes): Standing on classic ground: writing and the making of literary places - Samstag, 03.09.2011 | 09:30 Uhr



Sektionen

Ein Fallbeispiel: Ernst Jünger - Donnerstag, 01.09.2011 | 16:00 - 17:30 Uhr

Der visualisierte Text - Freitag, 02.09.2011 | 11:00 - 12:30 Uhr

Der inszenierte Autor - Freitag, 02.09.2011 | 14:00 - 15:30 Uhr

Die institutionalisierte Erinnerung - Freitag, 02.09.2011 | 16:00 - 17:00 Uhr

Technik und Theater - Samstag, 03.09.2011 | 11:30 - 13:00 Uhr



Podiumsdiskussion

Das Autorenspektakel: Neue thetrale Inszenierung von Literatur - Freitag, 02.09.2011 | 17:00 - 18:00 Uhr

Mit: Rainer Moritz (Literaturhaus Hamburg), Anja Johannsen (Literarisches Zentrum Göttingen), Christoph Reisner (Göttinger Literaturherbst), Aris Fioretos (Berlin/Stockholm)

Moderation: Barbara Schaff (Universität Göttingen)



Informationen

Ansprechpartner: Alena Diedrich alena.diedrich[at]zentr.uni-goettingen.de