RICHARD HARTMANN



Geb.: 8. VI. 1881 in Neunkirchen bei Bad Mergentheim
Gest.: 5. II. 1965 in Berlin



Sohn eines Pastors; Studium der Theologie in Tübingen, 1904 Examen; 1905 bis 1910 Bibliotheksdienst in Tübingen; 1907 bei Seybold Promotion zum Dr. phil. mit einer arabistischen Arbeit; 1910-1913 Redaktionsarbeit an der Enzyklopädie des Islam in Leiden; 1914 Habilitation in Kiel bei Georg Jacob; 1918 a.o. Professor in Leipzig; o. Professor in Königsberg 1922, Heidelberg 1926, Göttingen 1930, Berlin 1936.

Richard Hartmann wissenschaftliches Lebenswerk bleibt bemerkenswert wegen seiner Spannweite: er verband gelehrte Einzelforschung auf verschiedenen Gebieten der islamischen Kulturgeschichte, wie der historischen Geographie Palästinas, der Entstehung der islamischen Mystik (Zur Frage nach der Herkunft und den Anfängen des Sufitums, 1916) der Mamlukengeschichte (Zur Vorgeschichte des abbasidischen Schein-Chalifats von Cairo, 1950), der Herkunft der Wahhabiten, mit prägnanten Gesamtdarstellungen (Die Religion des Islam, 1944) und Artikeln für ein nicht fachkundiges Publikum. Über der Vergangenheit vergaß er nicht die Probleme und die Entwicklungen der Gegenwart islamischer Länder (Die arabische Frage und das türkische Reich, 1918; Ziya Gök Alp’s Grundlagen des türkischen Nationalismus, 1925).