Interesse für die Themen Selbstständigkeit und Unternehmensgründung wecken - Initiative "Gründermädchen" organisiert Vorträge und Workshops für Frauen

"Wir sind selbst kein Start-Up, aber wir möchten jungen Leuten, insbesondere Frauen, Kenntnisse über Unternehmensgründungen vermitteln und sie dadurch motivieren, ihre Gründungsideen in die Tat umzusetzen", erklärt Lea Burgdorf. Die Studentin des Masterstudiengangs Marketing- und Distributionsmanagement an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät hat zusammen mit ihren Kommilitonen Katharina Heide und Kai Rumphorst die Initiative "Gründermädchen" ins Leben gerufen. Ihr Projekt ist im Rahmen des Wettbewerbs "Kreativität im Studium" der Georg-August-Universität Göttingen und der AKB-Stiftung im Sommersemester 2016 ausgezeichnet worden und wird in diesem Sommersemester umgesetzt.

"Ich habe selbst vor einiger Zeit an einer Informationsveranstaltung zum Thema Gründung in Hannover teilgenommen - und dabei festgestellt, dass die Teilnehmer und Redner überwiegend männlich sind", beschreibt Lea ihre Motivation zur Gründung der Gruppe. "Durch interessante Vorträge wollen wir bei Frauen Interesse für die Themen Selbstständigkeit und Unternehmensgründung wecken." Die Studierenden arbeiten dabei eng mit der Gründungsförderung der Universität Göttingen zusammen. "Dort stand das Thema, spezielle Angebote für gründungsinteressierte Frauen zu schaffen, ebenfalls auf der Agenda. Wir hoffen, dass nach diesem Semester regelmäßig entsprechende Veranstaltungen von der Universität angeboten werden können", sagt Kai Rumphorst, Student im Masterstudiengang Unternehmensführung.

Vorträge und Workshops - Gründerinnen erzählen von ihrem Weg in die Selbstständigkeit
In diesem Sommersemester organisieren die BWL-Masterstudierenden insgesamt drei Vorträge und einen Workshop zum Thema Unternehmensgründung. "Wir haben Gründerinnen aus verschiedenen Bereichen und Branchen eingeladen, die von ihrem Weg in die Selbstständigkeit berichten", erzählt Katharina Heide. Sie studiert im Masterstudiengang Finanzen, Rechnungswesen und Steuern. "Die Workshops sollen vor allem Studentinnen Impulse und Ideen geben, aber auch Männer sind willkommen", ergänzt Lea. Insbesondere richten sich die Veranstaltungen auch an Studierende nicht-wirtschaftswissenschaftlicher Fächer.

Am 3. Mai startet die Vortragsreihe. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Die erste Veranstaltung steht unter dem Motto "Influence!? Drei Gründerinnen aus der Region erzählen von ihrem eigenen Online-Shop, ihrer Tätigkeit als selbstständige Beraterin und Trainerin und wie man soziale Medien wie Instagram für den Beruf nutzen kann.

Eine Woche später (10. Mai) geht es um "Sustainable Start-Ups und Nachhaltige Unternehmensgründung". "Wir haben eine Gründerin aus Berlin eingeladen, die in Ihrem Concept Store ausschließlich fair gehandelte Mode und Wohnartikel verkauft", meint Katharina. Am 17. Mai berichtet eine weitere Gründerin schließlich darüber, wie sie mit handgemachten Produkten zunächst auf Online-Plattformen wie dawanda.de sehr erfolgreich war und daraus schließlich sogar ein eigenes Unternehmen gegründet hat. Im Anschluss an den Vortrag wird in Kooperation mit dem Unikino der Film "She started it" - eine Dokumentation über Gründerinnen aus der Technologie-Branche gezeigt.

"Wer nach diesen Vorträgen wissen möchte, wie man selbst ein Unternehmen gründet, kann sich für den abschließenden Workshop am 19. Mai anmelden", weist Kai auf die letzte Veranstaltung hin. In kleinerer Runde erklärt eine Trainerin, was ein Businessplan ist oder was bei den Themen Gewerbeanmeldung, Steuern oder Werbung für das eigene Unternehmen beachtet werden muss.


Vorträge Gründermädchen Mai 2017


Ob die drei sich nach ihrem Studium ebenfalls selbstständig machen möchten, wissen sie noch nicht. Zunächst stehen noch ein Auslandssemester oder ein Praktikum und natürlich die Masterarbeit an. Aber "eine Start-Up-Mentalität ist im Job später bestimmt nicht verkehrt", findet Lea. Und Kai ergänzt: "Durch die Entwicklung der Vortrags- und Workshop-Reihe haben wir uns nochmal intensiv mit dem Thema Unternehmensgründung beschäftigt, was eine gute Ergänzung zum Studium war. Ich finde es gut, Kenntnisse aus allen Unternehmensbereichen und einen größeren Überblick über die Zusammenhänge zu haben - auch wenn ich später vielleicht selbst kein Unternehmen gründen werde."