China

Ziel der Veranstaltungsreihe mit den Universitäten CUPL (Beijing) und Nanjing ist, das deutsche Agrarstruktur- und Lebensmittelrecht als Rezeptionsmodell vorzuschlagen. Die politische Führung der VR China spürt derzeit den Druck durch den erheblichen agrarstrukturellen und demographischen Wandel in den ländlichen Räumen als Folge einer unausgewogenen Industriepolitik sowie der Nichtanerkennung des Rechts auf Eigentum an landwirtschaftlichen Grundstücken. Die Neuausrichtung des Agrarrechts soll am Modell des deutschen Agrarrechts erfolgen. Vermittelt über die GIZ ist Prof. Weiguo Wang, Dekan der Juristischen Fakultät der China University of Political Science and Law in Peking und zugleich der führende Agrarrechtler Chinas, im Jahr 2012 mit dem Wunsch, eine Kooperation zu begünden, an das Institut herangetreten. Zur Sondierung der Möglichkeiten einer derartigen Kooperation fand auf Anregung von Prof. Dr. Martínez zunächst am 14. und 15. November 2012 ein Deutsch-Chinesischer Runder Tisch zum Landwirtschaftsrecht in Peking statt. Dabei haben sich Kooperationsmöglichkeiten in folgenden Bereichen ergeben: Landwirtschaftsrecht und das Kontrollsystem der Lebensmittelsicherheit; Ökologischer Schutz und Landwirtschaftsrecht (beinhaltet Boden- und Umweltschutz); Landwirtschaftsrecht vor dem Hintergrund der multifunktionalen Landwirtschaft; Landwirtschaftsrecht vor dem Hintergrund der Industrialisierung und Urbanisierung; Landwirtschaftsrecht im Rahmen des internationalen Handels.

Im März 2014 fand ein rechtsvergleichender Workshop zum Agrarrecht in Berlin statt: Thema war "The Organization of the Agricultural Market: Focusing on Land Reform and Food Safety".

Die bestehenden Kooperationen mit China konnten durch eine gemeinsame Deutsch-Chinesische Tagung in Nanjing im März 2016 verstärkt werden. Die Veranstaltung wurde vom Deutsch-Chinesischen Institut für Rechtswissenschaften der Universität Nanjing unter Beteiligung des Instituts für Landwirtschaftsrecht organisiert. Gefördert wurde die Veranstaltung von der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Landwirtschaftlichen Rentenbank. An dieser Veranstaltung nahmen von Deutscher Seite Vertreter des BMEL, der Gerichtsbarkeit, der Verbände und der Rechtsanwaltschaft teil. Die chinesische Seite war durch Vertreter der Wissenschaft, der Ministerien, der Staatsanwaltschaft, der Rechtsanwaltschaft und der Verbände vertreten. Insgesamt nahmen ca. 80 Personen an der Tagung teil.