04/11/2010: Arbeitsmarkt Ost: wachsende atypische Beschäftigung

Die Märkische Allgemeine wirft einen Blick auf den Arbeitsmarkt in Ostdeutschland und konstatiert mit Blick auf die Zahlenangaben aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag (siehe 21.09.2010) einen massiven Wandel bei den Beschäftigungsformen. Zwar sehe auf den ersten Blick die Lage in Ostdeutschland gar nicht so schlecht aus. Immerhin habe die Anzahl der „regulären Beschäftigten“ zwischen 2005 und 2009 von insgesamt knapp fünf auf 5,2 Millionen zugenommen. Allerdings handele es sich dabei nicht unbedingt um reguläre Vollzeitstellen. Die seien vielmehr auf dem Rückzug: Seit 1992 seien im Osten mehr als ein Viertel aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitjobs verloren gegangen. Von damals noch 5,7 Millionen Beschäftigten in den sog. Normalarbeitsverhältnissen seien 2009 gerade noch 4,2 Millionen übrig gewesen.

Wirklich zugenommen habe stattdessen die Anzahl der atypischen Beschäftigungsverhältnisse. Dazu zählten etwa die geringfügigen Beschäftigungen, die sich im Osten zwischen 1996 und 2009 auf rund 450.000 Jobs mehr als vervierfacht hätten, oder die Teilzeitstellen, deren Anzahl sich im gleichen Zeitraum auf weit mehr als 600.000 verdoppelt habe. Befristete Arbeitsverhältnisse hätten um knapp ein Zehntel auf 720 000 zugenommen.

Quelle: Märkische Allgemeine vom 04.11.2010