05/05/2010: Leihjobs sind unsicher und werden schlechter bezahlt

Leiharbeiter verdienen im Schnitt rund 15 Prozent weniger als vergleichbare regulär Beschäftigte. Das berichtet die Frankfurter Rundschau unter Verweis auf Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Viele Leiharbeiter seien zuvor arbeitslos gewesen, manche Unternehmen begegneten ihnen deshalb mit Vorbehalten. Der Lohnabschlag sei deswegen eine Art Vermittlungsprämie, so Elke Jahn, Volkswirtin beim IAB.

Leihjobs seien zudem sehr unsicher. Der IAB-Volkswirt Lehmer habe aufgrund von Daten aus 2006 errechnet, dass fast 72 Prozent der Arbeitsverhältnisse kürzer als sechs Monate bestünden. Für diese Menschen gelte der Kündigungsschutz nicht, denn der greife laut Gesetz erst nach einem halben Jahr.

In der Bevölkerung habe Leiharbeit einen extrem schlechten Ruf. Die FR zitiert dazu Ergebnisse einer im Auftrag der IG Metall von TNS Infratest durchgeführten repräsentativen Umfrage. Danach glaubten insgesamt 84 Prozent der Befragten, dass Leiharbeit zu Lohndumping führe.

Quelle: FR-online vom 05.05.2010

Weiterlesen:
Jahn, E. (2010): Reassessing the Pay Gap for Temps in Germany. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, 230. Jg., Heft 2, S. 208-233.