14/06/2011: Hartz-IV-Empfänger erreichen oft nur prekäre Jobs

Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) würde die Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung für Hartz-IV-Empfänger häufig nicht über das Erreichen eines unsicheren Jobs hinausgehen. Diese Jobs seien meist instabil und nur als Aushilfe auf kurze Zeit angelegt.

Im Jahr 2008 hätten 45 Prozent der für Hartz-IV-Bezieher erreichbaren Jobs nicht länger als sechs Monate gedauert, und fast die Hälfte der Beschäftigten habe ergänzende Hartz-IV-Leistungen beziehen müssen, weil der erzielte Verdienst nicht existenzsichernd gewesen sei. Niedrig bezahlte und auf kurze Dauer befristete Jobs führten dazu, dass viele Aufstocker den Sprung in den regulären Arbeitsmarkt nicht schafften, sondern zwischen Arbeitslosigkeit und Erwerbstätigkeit wechselten. Letztlich hätten nur 56 Prozent der Hartz-IV-Empfänger, die in 2008 eine Vollzeitstelle annahmen, mit ihrer Stelle die Bedürftigkeit überwinden können.

Bereits im Februar 2011 hatte ein anderes Forschungsteam des IAB deutliche Belege für die geringe Arbeitsmarktintegration von Arbeitslosen durch Niedriglohnjobs gefunden (siehe 01.02.2011).

Quelle: IAB-Presseinformation vom 14.06.2011

Weiterlesen: Koller, L./ Rudolph, H. (2011): Arbeitsaufnahmen von SGB-II-Leistungsempfängern: Viele Jobs von kurzer Dauer. IAB-Kurzbericht, Nr, 14/2011, Nürnberg.