15/11/2010: Schnell wachsender Niedriglohnsektor in Hessen

Der Niedriglohnsektor in Hessen wächst schneller als im übrigen Westdeutschland, das ist ein Ergebnis einer neuen Studie, die das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen im Auftrag des DGB-Bezirks Hessen-Thüringen und ver.di Hessen erstellt hat. Wie FAZ.net dazu berichtet, habe der Niedriglohnanteil in Hessen zwischen 1995 und 1998 noch bei zwölf Prozent, zwischen 2005 und 2008 dann schon bei 21,3 Prozent gelegen. Bundesweit hätten die Anteile zwischen 1995 und 1998 bei 14,3 Prozent, und zwischen 2005 und 2008 bei 20,9 Prozent gelegen.

Die Studie habe zudem ausweisen können, dass sehr viel mehr Frauen zu Niedriglöhnen beschäftigt seien als Männer, so FAZ.net weiter. In Hessen arbeite jede dritte erwerbstätige Frau im Niedriglohnsektor, bei den Männern liege der Anteil dagegen bei 14,2 Prozent. Bei den Minijobs seien mehr als 90 Prozent im Niedriglohnsektor angesiedelt, zudem würden 12,1 Prozent der Vollzeit- und 20,3 Prozent der Teilzeitbeschäftigten einen Niedriglohn beziehen.

Quellen: FAZ.net vom 15.11.2010
Pressemitteilung Nr. 149 des DGB-Bezirks Hesssen-Thüringen vom 15.11.2010

Weiterlesen: DGB Hessen (Hg.) (2010): Kleines Geld im Land der großen Banken. Wie sich der Niedriglohn in Hessen breit macht, Frankfurt/M.