17/01/2011: Große Lohnkluft zwischen Leiharbeitern und Stammbelegschaften

Die Frankfurter Rundschau berichtet von Ergebnissen einer Einkommens-Analyse der Bundesagentur für Arbeit (BA). Danach habe das mittlere Brutto-Einkommen (inkl. aller Zuschläge und Jahresleistungen) einer Vollzeitkraft in der Zeitarbeit im Jahr 2009 gerade einmal 1.393 Euro im Monat betragen. Damit liege das mittlere Gehalt von Leiharbeitern um 900 Euro unter dem Einkommen von allen Beschäftigten ohne Berufsabschluss. Diese große Lohnkluft sei „erstaunlich“, denn viele Leihkräfte arbeiteten in der Industrie, wo die mittleren Löhne der Stammkräfte mehr als doppelt so hoch seien. Und obwohl die meisten Leiharbeiter eine Ausbildung hätten würden sie oft weniger als unqualifizierte Festangestellte verdienen.

Für die Einkommens-Analyse habe die BA die Löhne aller sozialversicherungspflichtig Vollzeit-Beschäftigten ausgewertet und so die Einkünfte in verschiedenen Branchen und Regionen bestimmt. Demnach verdienten Arbeitnehmer in der Energieversorgung am meisten, während das Gastgewerbe und die Zeitarbeit die Branchen mit den geringsten Verdiensten seien. Insgesamt sei laut BA der Anteil der Geringverdiener auf mehr als 20 Prozent gestiegen, so die FR.

Quelle: FR-online vom 17.01.2011