27/04/2012: Im Land Bremen haben prekäre Arbeitsverhältnisse zugenommen

Die Arbeitnehmerkammer Bremen hat ihren Jahresbericht zur Lage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Bremen 2012 vorgelegt. Wie aus einer Pressemitteilung der Kammer hervorgeht, haben die Arbeitnehmer/innen nur sehr bedingt von der guten wirtschaftlichen Entwicklung profitieren können. Gewachsen sind vor allem atypische Beschäftigungsformen.

Nach Angaben der Arbeitnehmerkammer habe es aufgrund der guten konjunkturellen Entwicklung zwischen Juni 2010 und Juni 2011 ein Beschäftigungswachstum in Höhe von 2,3 Prozent gegeben. Allerdings sei ein Konjunkturhoch kein Garant mehr für gute Arbeitsplätze. Wie ein genauer Blick auf die Beschäftigungsentwicklung zeige, hätten vor allem die sogenannten prekären Arbeitsverhältnisse deutlich zugenommen.

Insgesamt gebe es im Land Bremen immer weniger Vollzeitarbeitsplätze. Dagegen steige auf der anderen Seite die Zahl an Minijobbern, Leiharbeitern, Teilzeitarbeitern und befristet Beschäftigten. Während in Bremerhaven das Wachstum der Offshore-Windenergiebranche einen Anstieg der Vollzeitbeschäftigung bewirkt habe, sei für die Stadt Bremen ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Auf hohem Niveau stagnierten seit Jahren die Minijobs, die Anteile an Teilzeitarbeit und befristeten Stellen wüchsen in Bremen überproportional. Jede zweite Einstellung werde in Bremen inzwischen befristet.

Der deutlichste Anstieg sei bei der Leiharbeit: zu verzeichnen. Habe ihr Anteil an allen Arbeitsplätzen 2004 noch 1,9 Prozent betragen, so sei er mittlerweile auf rund vier Prozent (12.167 Leiharbeitsplätze) angestiegen – ein "Spitzenwert" im Vergleich zu den anderen Bundesländern.

Quelle: Pressemitteilung der Arbeitnehmerkammer Bremen vom 27.04.2012

Weiterlesen: Arbeitnehmerkammer Bremen (Hg.) (2012): Bericht zur Lage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Bremen, März 2012, Bremen.