In publica commoda

„Sicherung der Welternährung und Armutsbekämpfung als Herausforderung für Frieden und Nachhaltigkeit“ Konferenz vom 30. November bis 2. Dezember 2012 in Göttingen
Konferenz vom 30. November bis 2.Dezember in Göttingen


Mehr als 500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studierende und Interessierte diskutierten vom 30. November bis 2. Dezember 2012 in Göttingen über „Welternährung und Armutsbekämpfung“. Zu der Konferenz hatten die Universität Göttingen und die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) gemeinsam eingeladen.

Für eine nachhaltige Welt plädierte Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, ehemaliger Präsident des Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie, in der Auftaktveranstaltung. Mit Beispielen aus dem Alltag, dem Energie- und Agarsektor verdeutlichte er, wie Ressourcen effizienter genutzt werden können, ohne dass der Konsum steigt. Zuvor hatte Dr. Thomas Kirchberg von der Südzucker AG die Sicht der Wirtschaft präsentiert. Grußworte sprachen die Niedersächsische Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, Stiftungsratsvorsitzender Dr. Wilhelm Krull und Oberbürgermeister Wolfgang Meyer.

Die unterschiedlichen Positionen wurden am Sonnabend in Vorträgen, unter anderem von Bundesminister a.D. Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, VDW-Präsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch und dem Klimaforscher Prof. Dr. Hartmut Graßl, vertieft und in vier gut besuchten Foren diskutiert. „Die Konferenz war ein voller Erfolg“, freut sich Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, die mit dieser Veranstaltung eine jährliche Reihe initiieren möchte, die „an unsere Tradition als Ort der Aufklärung und wissenschaftlichen Verantwortung anknüpfen soll“.

Ein Streitgespräch zwischen Prof. Dr. Hans Herren, Präsident des Millennium Institute Washington DC, und Akademiepräsident Prof. Dr. Stefan Tangermann beendete den Sonnabend. Das Streitgespräch wird am Montag, 3. Dezember, um 20.30 Uhr von NDR Info übertragen. Die Tagung schloss am Sonntag mit einem Vortrag des Neurobiologen Prof. Dr. Martin Heisenberg und einer Podiumsdiskussion zum Thema „Verantwortung der Wissenschaft“.



vdw1


vdw2


vdw3


vdw4


Die in Kooperation mit der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) durchgeführte Konferenz Sicherung der Welternährung und Armutsbekämpfung als Herausforderung für Frieden und Nachhaltigkeit bildete die Auftaktveranstaltung, der in den kommenden Jahren regelmäßig weitere Veranstaltungen in einem ähnlichen Rahmen folgen werden.

Die Veranstalter knüpften mit der Auftaktveranstaltung auch an das Lebenswerk und an die Leitgedanken des Physikers und Philosophen Carl Friedrich von Weizsäcker an, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. Er war der führende Kopf der Göttinger Erklärung aus dem Jahr 1957, die sich gegen die atomare Bewaffnung der Bundesrepublik Deutschlands richtete.

Schon heute spielt der Zugang zu Ressourcen in vielen Gewaltkonflikten eine wichtige Rolle. Folgt man den verschiedenen Szenarien einer künftigen Verknappung natürlicher Ressourcen, z.B. durch ihre nicht-nachhaltige Ausbeutung oder durch den Globalen Klimawandel induzierte Veränderungen, so werden die Konflikte um den Zugang und die Verteilung von Ressourcen in der Zukunft deutlich zunehmen. Kreative Konzepte zur Nachhaltigkeit und zur Friedenssicherung müssen verstärkt aus interdisziplinären Forschungsansätzen entwickelt werden. Die Tagung ermöglichte in diesem Sinne die Diskussion zwischen den verschiedenen Disziplinen.

Die Konferenz hat sich mit zwei zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts auseinandergesetzt: der Ernährungssicherung und Armutsbekämpfung. Nicht zufällig bilden die Reduzierung von Hunger und Armut zentrale Aufgabenfelder der Millennium Development Goals (MDGs) der Vereinten Nationen. Die Lösung der damit verbundenen Probleme ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, ein friedliches Zusammenleben der Menschen auch in der Zukunft zu sichern.

Berichte von der Konferenz


Fotobericht


Programm