10/09/2012: DGB benennt Ausmaß des Niedriglohnsektors

Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, habe der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ein Positionspapier zur Einkommensverteilung erarbeitet, in dem Zahlen zum Ausmaß des Niedriglohn-Bereichs vorgelegt würden. Nach dem der Zeitung vorliegenden Papier würden heute zwei von fünf der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Vollzeitjob weniger als 2.500 Euro brutto im Monat verdienen.

Laut DGB hätten die ostdeutschen Länder den höchsten Anteil an schlecht bezahlten Vollzeitjobs. An der Spitze liege Mecklenburg-Vorpommern. Unter Zugrundelegung einer ostdeutschen Niedriglohn-Schwelle von 1.379 Euro brutto liege die Quote der Vollzeit-Niedriglöhner hier bei 23,8 Prozent. In Sachsen-Anhalt liege der Anteil der Niedriglohn-Jobs bei 21,9 Prozent, in Brandenburg bei 21,2 Prozent. Lege man hingegen die für ganz Deutschland errechnete Niedriglohnschwelle von 1.802 Euro als Maßstab an, so ergäben sich sogar Quoten von über 40 Prozent. Damit würden in den neuen Ländern zwei von fünf Vollzeitarbeitnehmern nur äußerst wenig verdienen.

In Westdeutschland werde in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz am schlechtesten verdient. Ein Viertel der Arbeitnehmer mit Vollzeit-Stellen verdiene in diesen Ländern weniger als 1.890 Euro im Monat, der Schwelle zum Niedriglohn in Westdeutschland.

Quelle: FR-online vom 09.09.2012

Weiterlesen: DGB Bundesvorstand (Hg.) (2012): Vollzeitbeschäftigte mit Niedriglohn. arbeitsmarkt aktuell, Nr. 06, September, Berlin.