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Pilze und Bakterien

Die wohl auffälligsten Blattparasiten der Eberesche sind die Rostpilze (Gymnosporangium spec.). Sie sind durch längliche Sporenblätter auf der Blattunterseite zu erkennen, während die Blattoberseite an dieser Stelle braun, rot oder gelb verfärbt ist (s. Abb.12).
Neben den Rostpilzen gibt es im Pilzreich eine zweite große Gruppe hochspezialisierter Blattparasiten, die Echten Mehltaupilze (Erysiphales). Ihr Mycel wächst überwiegend auf der Oberfläche der Blätter, so dass diese oft wie weißlich bestäubt aussehen, was den Pilzen zu ihrem Namen verholfen hat. Auf der Eberesche ist die Art mit dem Ebereschen-Mehltau (Podosphaera aucupariae) vertreten (s. Abb.13). Diese beiden nicht seltenen Pilzarten schädigen den Baum zwar nicht übermäßig, doch kann es bei starker Infektion zu einem vorzeitigen Abfall der Blätter kommen (Helfer, 1998).

rostpilzinfektion
Abb. 12: Gelbbraune Fleckung durch Rostpilzinfektion
(Gymnosporangium tremelloides)
(Foto: H. BUTIN)


EchterMehltaupilz
Abb. 13: Weißer Überzug und Blattrandnekrose
nach Infektion durch echten Mehltaupilz (Podossphaera aucupariae)
(Foto: F. NIENHAUS)


Unter der Bezeichnung „Eschenkrebs“ versteht man zwei verschiedene Rindenkrankheiten, die mehrjährige Veränderungen an Rinde und Holz der Eberesche verursachen können. In dem einen Fall sind Bakterien die Krankheitsursache, im anderen Fall Pilzarten, wie zum Beispiel der Hallimasch. Die Bakterien können durch Wunden, Lentizellen (kleine Öffnungen zum Gasaustausch) oder Blattnarben in das Rindengewebe gelangen. Zunächst kommt es zu Zweig- und Stammanschwellungen, die im Laufe der Zeit längsrissig aufplatzen.
Durch das Absterben der Kambiumzellen mit verstärkter, jedoch gestörter Wundheilung bilden sich schwärzliche, gekröseartige Rindenpartien. Die Pilzsporen
gelangen zum Beispiel durch Wunden abgebrochener Äste in den Baum. Dort können sie die Ausbildung ovaler Rindenspalten, die sich im Laufe der Zeit zu kraterähnlichen, offenen Krebswunden entwickeln, verursachen (Butin, 1983) (s. Abb.14).

Krebs
Abb. 14: Krebs an der Eberesche
(Foto: www.biologie.uni-hamburg.de)



Insekten

Als Verursacher der auffälligen Fraßschäden an den Blättern und Trieben der Eberesche, die durchaus bis zum Kahlfraß führen können, werden verschiedene Insekten gesehen.
Zu ihnen gehören der Kleine Frostspanner (Operophtera brumata) und der Weißdornspinner (Trichiura crataegi), die durch ihren starken Raupenfraß erheblichen Schaden anrichten können.
Im Frankenwald, Fichtelgebirge und dem oberfränkischen Triashügelland wurde sehr häufig der Weißdornblattkäfer (Lochmaea crataegi) als Verursacher von auffälligen Blattschäden an der Eberesche gefunden. Die Larven befressen schon die sich entfaltenden Blätter und die Käfer setzen später das zerstörerische Werk fort, so dass bis Mitte Juni die Fiederblätter oft völlig abgefressen sind.
Ebenfalls als Schädling an Blättern und Trieben wurde, besonders im Thüringerwald, der Mittlere Schwarze Rüsselkäfer (Otiorrhynchus niger) beobachtet.
Für die Forstschutzpraxis, besonders im Erzgebirge relevant, ist das verstärkte Auftreten der Deckelschildlaus (Chionaspis salicis). Dieser Rindenparenchymsauger, dessen Befall erst auffällt, wenn sich partiell bereits die Rinde vom Baum löst, kann bei entsprechender Befallsintensität die Bäume zum Absterben bringen (Prien und Lemme, 1997).