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Ein Schal, der vor Pollen und Abgasen schützt: VWL-Studentin gründet eigenes Unternehmen


Die Geschäftsidee entstand in Vietnam: die Pandamask, eine Gesichtsmaske, die wie ein Schal getragen werden kann und dabei vor Pollen, Smog und Krankheitserregern schützt. Schuld daran war der pure Zufall.

Nach ihren jeweiligen Auslandssemestern in Peking und Taiwan hatten sich die Göttinger Studierenden Anh Türke und Paul Thaler zufällig in einem Café in Hanoi, Vietnam, getroffen und sich über ihre im Auslandssemester gemachten Erfahrungen ausgetauscht. Die beiden kannten sich bereits aus ihrem Studium an der Georg-August-Universität Göttingen. Beide studieren Chinesisch als Fremdsprache. Sie als Zweitfach im Zwei-Fächer-Bachelorstudiengang Volkswirtschaftslehre an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, er im Rahmen des Masterstudiengangs Chinesisches Recht & Rechtsvergleichung an der Juristischen Fakultät. Beide hatten während ihres Auslandssemesters mit dem Smog in asiatischen Großstädten zu kämpfen. „Während die chinesische Regierung durch bestimmte Maßnahmen und Programme versucht, Smog zu verringern, wissen die Menschen in Vietnam oft gar nicht, dass es sich wirklich um Smog handelt. Viele denken, es sei Nebel“, erklärt Anh Türke.

Zusammen mit Paul Thaler überlegte sie, wie man sich effektiv vor der Luftverschmutzung schützen könnte. „Viele Menschen in Asien tragen Hygienemasken oder Stofftücher, die aber oft nicht sehr wirksam und auch nicht nachhaltig sind, da sie nach einmaligem Gebrauch meistens weggeworfen werden“, sagt Türke. „Wir möchten ein Produkt anbieten, dass effektiv schützt, nachhaltig und weltweit verfügbar ist.“ Die Idee für ihre Gesichtsmaske hatten die beiden Studierenden im März 2018, das eigene Unternehmen wurde im Jahr 2019 – parallel zum Studium – gegründet.

Mittlerweile haben die Jung-Unternehmer Investoren in Deutschland und Vietnam gefunden und planen die nächsten Schritte. „Das Produkt soll in Deutschland produziert werden“, erklärt Anh Türke. „Wir suchen gerade nach passenden Produzenten – möglichst hier aus der Region“. Die Maske wird wie ein Schlauch-Schal aussehen, der bei Bedarf über Nase und Kiefer gezogen werden kann. Ein spezieller Stoff mit Silberpartikeln und integriertem Filter schützt z.B. vor Abgasen, Pollen, Keimen und Staub. „Natürlich soll die Maske auch modisch aussehen. Unsere Kunden sollen sich daher ihr Produkt individuell nach ihren Vorstellungen gestalten können“, berichtet die VWL-Studentin. Vertrieben werden soll die Maske weltweit: in Europa online über die Webseite, in Asien soll sie vor allem im Einzelhandel verfügbar sein.

Für ihre Geschäftsidee sind Anh Türke und Paul Thaler darüber hinaus im Finale des Lift-Off-Gründungswettbewerbs der Universität Göttingen in der Kategorie „Gründungspotenzial“ mit dem zweiten Platz ausgezeichnet worden. Bereits 2018 waren sie in einem Wettbewerb des SüdNiedersachsenInnovationsCampus (SNIC) erfolgreich und wurden für ein halbes Jahr bei ihrer Unternehmensgründung durch die zahlreichen Beratungsangebote des “SNIC-Accelerator“ intensiv unterstützt. „Wir konnten Räume des SNIC nutzen, uns mit den Beraterinnen und Beratern austauschen und z.B. mit einem Anwalt für Patentrecht sprechen, was alles sehr hilfreich für uns war“, erzählt Türke. „Auch im Rahmen des Studiums gab es Kurse und Workshops zu Firmengründung und Start-Ups, die uns sehr geholfen haben bei unseren Entscheidungen. Durch mein VWL-Studium habe ich außerdem mehr Einsicht und Verständnis für internationale Märkte.“ Durch die zahlreichen Angebote im Bereich Gründungsförderung an der Universität und in Göttingen fühlen sich die Jung-Unternehmer insgesamt sehr gut aufgehoben. Schließlich soll der weitere Unternehmenserfolg ja auch nicht dem Zufall überlassen werden.