19/12/2013:
Die Reallöhne sind im dritten Quartal 2013 erneut gesunken

Nach der sehr schwachen Lohnentwicklung des Jahres 2012, in der die Reallöhne im Vergleich zum Vorjahr gerade mal um 0,5 Prozentpunkte gestiegen waren (siehe 22.03.2013), zeichnet sich für 2013 ein Jahr des Lohnschwundes ab. Trat die Lohnentwicklung im zweiten Quartal 2013 noch auf der Stelle (siehe 08.10.2013), so sind die Reallöhne im dritten Quartal 2013 erneut gesunken.

Einer Pressemeldung des Statistischen Bundesamts (DESTATIS) zufolge seien die nominalen (nicht preisbereinigten) Bruttomonatsverdienste von vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer/innen im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich im dritten Quartal 2013 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,3 Prozent gestiegen. Da die Verbraucherpreise im gleichen Zeitraum um 1,6 Prozent zugelegt hätten, ergebe sich ein Reallohnverlust von 0,3 Prozent.

Für den nur schwachen Anstieg der Nominallöhne macht das Bundesamt vor allem die im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich geringeren Sonderzahlungen in Form von Einmalzahlungen im Dienstleistungsbereich (insbes. bei Banken und Versicherungen sowie in der öffentlichen Verwaltung) verantwortlich. Im Produzierenden Gewerbe hätten die Wachstumsraten der Bruttomonatsverdienste dagegen sowohl mit als auch ohne Hinzurechnung von Sonderzahlungen mit 2,3 resp. 2,1 Prozent über der Wachstumsrate des Verbraucherpreisindex gelegen.

Wie aus den veröffentlichten Zahlen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung weiter hervorgeht, sind ausschließlich Vollzeitbeschäftigte von Reallohnverlusten betroffen (-0,4%). Teilzeitbeschäftigte hatten im dritten Quartal 2013 dagegen ein leichtes Reallohnplus von 0,3 Prozent. Bei den geringfügig Beschäftigten stiegen die Nominallöhne im genannten Zeitraum sogar um 6,5 Prozent (real +4,9%).

Quelle: Pressemitteilung Nr. 437 des Statist. Bundesamtes vom 19.12.2013

Weiterlesen:
Statist. Bundesamt (Hg.) (2013): Verdienste und Arbeitskosten: Arbeitnehmerverdienste 3. Vierteljahr 2013, Fachserie 16, Reihe 2.1, Wiesbaden.