In publica commoda

DFG-Schwerpunktprogramm 1293
Kompetenzmodelle

Projektleitung:
Prof. Dr. S. Bögeholz (Koordination), Prof. Dr. M. Hasselhorn, Prof. Dr. R. Watermann

Projektlaufzeit:
01.02.2008 – 31.12.2009

Mitarbeiter(innen):
Ellen Gausmann, Dr. Sabina Eggert


Mit Verabschiedung der Bildungsstandards für den mittleren Schulabschluss im Fach Biologie (KMK 2004) wurde Bewertungskompetenz als einer von vier Kompetenzbereichen verbindlich vorgeschrieben. Bewertungskompetenz bezeichnet die Fähigkeit, sich in komplexen Problemsituationen begründet und systematisch bei unterschiedlichen Handlungsoptionen zu entscheiden, um kompetent am gesellschaftlichen Diskurs um die Gestaltung von Nachhaltiger Entwicklung teilhaben zu können (Bögeholz et al. 2004).

Ziel des Projekts ist es, das aus der Theorie abgeleitete Göttinger Modell der Bewertungskompetenz (Eggert & Bögeholz 2006) empirisch zu validieren und ein Messinstrument für Bewertungskompetenz zu entwickeln. Entsprechend der Teilkompetenz „Bewerten, Entscheiden und Reflektieren“ (Eggert 2008) sollen die Testdaten für jede Teilkompetenz einzeln mit verschiedenen IRT-Modellen analysiert werden und anschließend mögliche Anforderungsniveaus (Watermann & Klieme 2002) ermittelt werden.

In der ersten Phase des Projekts wurden offene Diagnoseaufgaben für die Dimension „Generieren und Reflektieren von Sachinformationen“ entwickelt. Die Erprobung fand mittels Protokollen des Lauten Denkens (Ericson & Simon 1995) statt (n=8, Schüler(innen) der 6., 8., 10. und 12 Klassenstufe). In Anlehnung an die qualitative Inhaltsanalyse (Mayring 2003) werden die Daten computergestützt durch das Programm MAXqda (Kuckartz 2004) ausgewertet und ein geeigneter Scoring Guide entwickelt sowie anschließend zentrale Auswertungsindikatoren identifiziert. In einer quantitativen Studie (n=550) werden die Aufgaben der Teilkompetenz „Generieren und Reflektieren von Sachinformationen“ psychometrisch modelliert und mit Aufgaben der Teilkompetenz „Bewerten, Entscheiden und Reflektieren“ zur Identifikation von Beziehungen kombiniert.

Das beschriebene Projekt ist ein Teilprojekt im Rahmen des von der DFG geförderten Schwerpunktprogramms 1293 „Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von Bildungsprozessen“.