Informationen zum STED-Mikroskop und dem SFB 755

Stefan Hell hat die erste (Fluoreszenz-)Lichtmikroskopie Methode entwickelt, deren Auflösung nicht mehr durch die Beugung des Lichts begrenzt ist: die STED-Mikroskopie. Mit dieser Methode ist es erstmals möglich, Strukturen kleiner als 200 nm scharf abgebildet zu beobachten, zum Beispiel in einer Zelle.

Das Prinzip der STED-Mikroskopie funktioniert zusammengefasst so: Die mit Fluoreszenzfarbstoffen markierten Moleküle einer Probe werden mit einem Laserstrahl angeregt -- das klassische Prinzip der Fluoreszenzmikroskopie. Ein zweiter Strahl von längerwelligem (roterem) Licht, das sogenannte STED-Licht, folgt dem ersten schnell. Dieser regt die Moleküle sofort ab und sorgt dafür, dass sie nicht leuchten können. Damit der STED-Strahl aber nicht alle Moleküle abschaltet, hat er in der Mitte ein Loch. Dies hat zur Folge, dass Moleküle am Rand des Anregungs-Lichtflecks dunkel werden, wohingegen Moleküle im Kern unbeschränkt weiter leuchten können. Am Ende leuchtet nur ein winziger Punkt. Für ein vollständiges Bild wird das analysierte Präparat dann Punkt für Punkt abgerastert.

STED-Mikroskop in Ausstellung on-off
Das STED-Mikroskop in der Ausstellung on/off

Das STED-Mikroskop wurde von der Abberior GmbH in Göttingen produziert und speziell für die Nutzung in der Ausstellung angepasst.

Wir danken dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Fakultät für Physik der Georg-August-Universität Göttingen sowie dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereich 755 "Photonische Abbildungen auf der Nanometerskala", die die Anschaffung des Instruments möglich gemacht haben. Neue Entwicklungen in der STED Mikroskopie sind eng mit diesem Sonderforschungsbereich verbunden, in dem optische Methoden entwickelt und angewendet werden, um biomolekulare Systeme und komplexe Fluide unter funktional relevanten Umgebungsbedingungen zu untersuchen.

Weitere Informationen zur Arbeit des Sonderforschungsbereichs finden Sie hier.