Öffentliches Gesprächskonzert – Klanginstallation "Touch the Sound – Be Touched by the Sound"

Eine öffentliche Klanginstallation mit Vortrag:
Sound-Gesture & Mediatisierung - musikalische als symbolische Form von embodied cognitions aus der Natur sonisch performativen Erlebens. Die Überschreitung einer einstigen Dichotomie als „beziehendes Denken“ über körperliche „Spannung-Lösung“ in converged realities der post-digital culture

Körpertagung Klanginstallation Jauk 1

touch the sound - be touched by the sound

ist ein Spiel mit dem Konzept „sound-gesture“, der Imagination von Klangbewegungen und der Expression der Bedeutung dieser für den Körper. Klangbewegung erlangt Bedeutung durch ihre „affordance“, die den Körper intentional / erregungsbasiert in Interaktion mit der Klangumwelt bewegt.

Klang ist Artefakt von jeglicher Bewegung. Körperbewegungen generieren Klänge in der Umwelt, indem wir mittels körperlichen Erfahrungswissens Klangbewegungen imaginieren. Dieses Erfahrungswissen speichert die Klangmodulation während der Klangausbreitung. Außerdem überträgt sich unsere Gravitationserfahrung auf die Wahrnehmung von Klang in Eigenschaften wie „volume“ und „density“, Helligkeit und Amplitude und dem Eindruck von „sharpness“.
Im feedback bewegt dieser Klang den Körper und stimuliert ihn zur Ausdrucksbewegung seiner Bewegtheit. Der Wert impliziten Körperwissens als Rahmen kultureller Bedeutungen, erklärbar als explizites Wissen in Modellen der Bedeutungsgenerierung nahe der Biosemiotik sowie der psychobiologischen Theorie der „new experimental aesthetics“, soll erlebbar werden.

Die sonisch performative Erfahrung der hörenden wie generierenden Interaktion von Körper und Klang-Umwelt soll ein Weiterdenken dieses körperlichen Erlebens in seiner grafischen Projektion in die Fläche, schließlich deren gridding in Zeit und Frequenz in der Notation initiieren – sie versucht ein „beziehendes Denken“ forward back mit der Erfahrung von körperlicher „Spannung – Lösung“ in Einklang zu bringen.

Körpertagung Klanginstallation Jauk 2

Ao. Prof. Dr. Werner Jauk studierte Psychologie und dissertierte in „new experimental aesthetics“; er habilitierte sich in systematischer Musikwissenschaft über Pop-Musik & Medien-Kunst. Studien der Computermusic am IRCAM und der jazz- & electric-guitar führten ihn zu technoiden Musiken. 2007 Gründung und Leitung des MA-Studienschwerpunktes „Popmusik & Medienkultur“ / Lehrtätigkeit an der Universität Graz bis 2018. Seit 2019 ist er Leiter des Ars Electronica Research Institute „auditory culture“.
Jauks populäres Musizieren als mediatisierte „amplification“ der sound-gesture findet mit sonisch performativer Interaktion in post-digitaler Kultur, dem Verschmelzen von Körper und seiner Mediatisierung in „converged realities“, zusammen – populäre Musik und Medien„Kunst“ werden als Teil von Medienkultur erachtet. Zusätzlich zur Publikation in entsprechenden journals beteiligt er sich weltweit an Medienkunst-Festivals.