Fachtagung

Alexandria - Stadt der Bildung und der Religion




  • 23. - 26. Juli 2010
  • Ort: Akademie Waldschlösschen (Reinhausen)



  • Alexandria kann in religiöser und sozialer Hinsicht als kultureller Schmelztiegel bezeichnet werden. Zugleich besaß Alexandria eine enorme Ausstrahlung auf das gesamte Imperium Romanum, insbesondere in Form des Serapis-, vor allem aber des Isiskultes.
    Wegen seiner Bibliotheken war Alexandria der Entstehungsort und das Zentrum der antiken Philologie. Das Museion war die Ursache für die enorme Blüte der Naturwissenschaften, Medizin, Mathematik, Geographie, Astronomie und Ingenieurswissenschaften. Auch wenn die wissenschaftliche Höhe der frühen Blütezeit unter den ersten Ptolemäern späterhin nicht mehr aufrechterhalten werden konnte, so bleibt doch Alexandria auch in römischer Zeit eine Stadt der Bildung und Wissenschaft.
    Von besonderer Bedeutung ist Alexandria auch für die Geschichte des Judentums. Das Judentum hatte sich früh mit der hellenistischen Kultur positiv auseinander gesetzt, ohne seine Identität preiszugeben. Ihren Höhepunkt findet diese Entwicklung bei Philo von Alexandria, in dessen Religionsphilosophie die mittelplatonische Philosophie zur Hermeneutin für die Auslegung der Tora wird. In dieser programmatischen Verbindung von griechischer, vor allem platonischer Philosophie und biblischem Glauben dürfte wohl auch der Ursprung der christlichen Theologie zu sehen sein.