Öffentliche Vorlesungsreihe im Sommersemester 2016:


Imaginiert und real, erschaut und erdacht:

Christen in Ägypten und literarische

Werke von und zu ihnen



Donnerstags 18:00 Uhr c. t. im Theologicum (T01)






Die Kopten sind die größte christliche Glaubensgemeinschaft des Nahen Ostens. Obwohl durch die äußeren Lebensbedingungen eingeschränkt, nehmen sie nach wie vor auch am öffentlichen Leben in Ägypten teil. Ihre Schriftsteller tragen zur ägyptischen Literatur heute ebenso bei wie in den vergangenen Jahrhunderten. Da die Kopten eine auch äußerlich wahrnehmbare Größe des kulturellen Lebens in Ägypten sind, waren sie auch immer wieder Gegenstand der Literatur westlicher Autoren und Reisender. Die Vorträge der Ringvorlesung erschließen erstmals an ausgewählten Autoren und Autorengruppen, welche Imaginationen und Realitäten die schriftstellerische Produktion von und zu den Kopten in Ägypten bestimmen, was dort gesehen oder vermeintlich gesehen wurde, was da erfunden, gedacht und erdacht wurde angesichts der Wirklichkeit dieser Minderheit in Ägypten. Gibt es gar bis heute spezielle Aspekte, die die christliche Literatur Ägyptens oder die belletristische Literatur zu ihnen kennzeichnen, womöglich unterscheidend zur muslimischen Mehrheitsgesellschaft. Die Vorlesungsreihe lädt ein zu einer Entdeckungsreise in das literarische Schaffen von und zu Kopten in Ägypten.



Programm:

21. April 2016 • Heike Behlmer/Martin Tamcke (Göttingen)

Imaginiert und real, erschaut und erdacht: Christen in Ägypten und literarische Werke von und zu ihnen


28. April 2016 • Ute Pietruschka (Halle)

Zwischen den Welten - George Henein (1914-1973) und der ägyptische Surrealismus


12. Mai 2016 • Andreas Pflitsch (Berlin)

Nostalgieleidenschaft und Verlustgefühl. Idwar al-Kharrat (geb. 1926) als ägyptischer Schriftsteller


19. Mai 2016 • Martin Tamcke (Göttingen)

Von "Wir begannen, die Anachoreten in einem anderen Licht zu sehen" zu "Jedermann braucht etwas Wüste". Erhart Kästners (1904-1974) Zeltbuch von Tumilat und die Kopten


02. Juni 2016 • Maibritt Gustrau (Mannheim)

Auf halbem Weg ins Heilige Land. Ägypten und die Kopten in Reiseliteratur deutscher Theologen im ausgehenden 19. Jahrhundert


09. Juni 2016 • Verena Böll (Halle/Dresden)

Lawrence Durrell (1912 - 1990) und das multikulturelle Versteckspiel im Zweiten Weltkrieg - das Alexandria-Quartett



16. Juni 2016 • Michael Kleiner (Göttingen/Marburg)

"Ist dies die Frau, deren Ruhm auch unser Land, Ägypten, erreicht hat?" Ägyptische Bezüge in der Hagiographie der äthiopischen Heiligen Walatta Petros (17. Jh.)


23. Juni 2016 • Wolfram Reiss (Wien)

Das Christentum in ägyptischen Schulbüchern


30. Juni 2016 • Heike Behlmer (Göttingen)

Die Kopten im modernen Kriminalroman


07. Juli 2016 • Daniele Salvoldi (Berlin)

Begegnungen mit Kopten in der Morgendämmerung der Ägyptologie


14. Juli 2016 • Lina Elhage-Mensching/Martin Tamcke (Göttingen)

Wie kommt man nach Äthiopien? Patriarch Markos VII. (1745-1770), Abuna Johannes XI. (1747-1770) und Ireneos Hocker (1713-1782)



Konzeption & Organisation:

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Tamcke, Lehrstuhl für Ökumenische Theologie und Orientalische Kirchen- und Missionsgeschichte, Platz der Göttinger Sieben 2, 37073 Göttingen

Prof. Dr. Heike Behlmer, Seminar für Ägyptologie und Koptologie, Heinrich-Düker-Weg 14, 37073 Göttingen