Gedenktafel für Rabbiner Dr. Benno Jacob (1862-1945)

Öffentliche Ehrung und Tafel-Enthüllung am 24. Februar 2023, um 14 Uhr, Schiefer Weg 7

Am früheren Wohnort des Göttinger Rabbiners Dr. Benno Jacob wird eine Gedenktafel angebracht. Jacob verbrachte nach seinem Studium in Breslau 15 Dienstjahre in Göttingen, von 1891 bis 1906, bevor er an die weitaus größere Synagoge in Dortmund wechselte. Dr. Benno Jacob war ein bedeutender Bibel- und Talmudforscher, dessen Arbeiten heute in der jüdischen wie christlichen Bibelwissenschaft wiederentdeckt und rezipiert werden. Ein deutsch-israelische Projekt an der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen ediert die nicht publizierten Arbeiten aus dem Nachlass.

Mit seiner Frau Helene geb. Stein wohnte er zeitweilig, von 1895 bis 1899, im Mietshaus Schiefer Weg 7. Mit dem Anwachsen der Familie erfolgten Umzüge in größere Wohnungen: 1900 an die Bürgerstraße 29, 1903 in den Rosdorfer Weg 27. Von dort aus ist die fünfköpfige Familie 1906 schließlich nach Dortmund gezogen.

In seiner Göttinger Amtsführung widmete sich Rabbiner Jacob neben der wissenschaftlichen Arbeit vor allem drei praktischen Bereichen: dem entschlossenen Kampf gegen Judenfeindschaft, der Stärkung des Gemeinde-Unterrichts intern wie im öffentlichen Schulwesen sowie der Erwachsenenbildung, wo er antijüdische Vorurteile der christlichen Mehrheitsgesellschaft durch Aufklärung und Information abzubauen hoffte.
1939 musste Jacob vor den Nationalsozialisten fliehen. Im Londoner Exil ist er am 24. Januar 1945 verstorben. Auf seinem Grabstein steht: „To learn and to teach, to fight and to help“.

Die Enthüllung der Gedenktafel für Rabbiner Dr. Benno Jacob ist öffentlich.
Neben der Dezernentin Frau Anja Krause werden sprechen:
Dr. Bettina Kratz-Ritter, Göttinger Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Professor Dr. Reinhard G. Kratz, Theologische Fakultät, Universität Göttingen

Einladung

Gedenktafel Jacob 2023