Sehenswert: Migration bewegt Göttingen. Ein Filmtag im Rahmen des Aktionstags "WISSENSWERT – Science goes City""


***ACHTUNG RAUMÄNDERUNG! Die Filmscreenings am Abend von "Auf der Seite der Braut" und "Iuventa" werden nicht im Stadtlabor, sondern im ZHG 006 gezeigt und beginnen jeweils 15min später. Also um 18:15 Uhr und 20:15 Uhr.***


Das Stadtlabor stellt sich vor und zeigt Filme zu Migration und Solidarität in Deutschland und Europa. Jederzeit reinschauen erwünscht!


10:00 - 12:00 Uhr
Offenes Frühstück im Stadtlabor

Wir laden alle Interessierten zu einem Frühstück und morgendlichen Austausch ins Stadtlabor ein. Die Frühstück Essentials (Brötchen, Butter/Margarine, Kaffee, Käse und Marmelade) stellen wir, solange der Vorrat reicht. Weitere leckere Ergänzungen dürfen gerne mitgebracht werden.


12:00 - 13:00 Uhr
GÖTTINGER ORTE - Eine Text-Schreib-Performance (Boat People Projekt) (50min)

Eine Sommerwoche lang gestaltete Regisseur und Autor Anis Hamdoun gemeinsam mit dem boat people projekt ein Göttinger Schreiblabor - live, vor Ort und inmitten von öffentlichen, bekannten Plätzen unserer Stadt. Immer begleitet von der Frage: Wer sind eigentlich WIR und wer sind DIE ANDEREN an diesen Orten? Wer ist diese STADT? Das Ergebnis dieser Göttinger Momentaufahmen werden in diesem Film archiviert.


13:00 - 14:00 Uhr
“Let me join” (52min)

Was haben Hausangestellte ohne Papiere, ein Aktivist aus Nigeria und eine ehemalige DDR Bürgerin gemeinsam? Sie alle müssen oder mussten sich mit der Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit auseinandersetzen. Während Waren von Konzernen global zirkulieren und Menschen mit einem privilegierten Pass günstiger und einfacher reisen können als je zuvor, gelten für den überwiegenden Teil der Menschheit heute drastische Reisebeschränkungen. Der Film "Let me join!" zeigt Menschen, denen es nicht erlaubt war, von einem Ort zum anderen zu reisen und dort zu bleiben. Alle haben Mittel und Wege gefunden, es trotzdem zu tun.


14:00 - 15:00 Uhr
Auf dünnem Eis - Die Asylentscheider (58min)

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) tragen eine besondere Verantwortung: In einer Anhörung müssen sie sich ein Bild davon machen, ob die Schilderungen ihres Gegenübers glaubhaft sind und die Voraussetzungen auf Bewilligung des Asylantrags erfüllen. Der Ausgang entscheidet über die Chance auf ein neues Leben in Deutschland oder die Rückkehr in ein Land, in dem möglicherweise Krieg herrscht, Verfolgung oder Armut drohen.


15:00 - 16:00 Uhr
Insel 36 (65min)

Insel 36 ist ein Dokumentarfilm über die Proteste von Geflüchteten in Berlin. Seit einem Jahr leben Asylsuchende mitten in Berlin Oranienplatz in Zelten, um gegen die Isolation von Flüchtlingen. Aufmerksam zu machen. Unter ihnen ist nur eine Frau, die Sudanese Napuli - ihr Ziel: die Veränderung des Asylrechts und die Aufhebung der Residenzpflicht.


16:00 - 18:00 Uhr
Pause


18:00 - 19:30 Uhr
Auf der Seite der Braut (89min)

Ein syrischer Dichter und ein italienischer Journalist helfen fünf syrischen und palästinensischen Flüchtlingen, die, nach ihrer Ankunft in Lampedusa, von Mailand nach Stockholm gelangen wollen, ohne von den Behörden verhaftet zu werden. Sie entscheiden, eine Hochzeit vorzutäuschen, weil „niemand (...) einen Hochzeitszug kontrollieren“ würde. Also machen sie sich mit der Hilfe einer jungen syrischen Frau, die einen deutschen Pass hat, auf den Weg. Während der viertägigen Reise durch Frankreich, Luxemburg, Deutschland und Dänemark erzählen die Protagonisten ihre Geschichten und Träume in der Hoffnung auf eine Zukunft ohne Kriege und Grenzen.


20:00 - 22:00 Uhr
Iuventa (92min) + anschließendem Gespräch mit Paula Döllscher von Jugend Rettet e.V.
in Kooperation mit der Seebrücke Göttingen & Jugend Rettet


Eine Gruppe junger engagierter Menschen gründet im Herbst 2015 in Berlin die Initiative JUGEND RETTET. Über eine Crowdfunding-Kampagne kaufen sie einen umgebauten Fischkutter und taufen ihn auf den Namen „Iuventa“. Im darauffolgenden Jahr startet ihr Schiff zu seiner ersten Mission und schließt sich den Schiffen verschiedener NGOs, der italienischen Küstenwache sowie der Marine an.

Nach fast zwei Jahren Einsatz und ca. 14.000 auf hoher See geretteter Menschen wurde im August 2017 das Schiff plötzlich beschlagnahmt und von den italienischen Behörden in Lampedusa festgesetzt. Seitdem kursiert u.a. der Vorwurf der Kooperation mit Schlepperbanden. Eine Anklage ist jedoch bis heute nicht erfolgt. Die bewegende Geschichte wurde von Regisseur Michele Cinque festgehalten. Über ein Jahr lang verfolgt der Film das Leben der jungen Protagonist*innen, fängt die gesamte Spanne der Mission ein, beginnend mit dem Moment, in dem sie in See stechen und ihr unglaubliches Vorhaben wahr wird, bis zu dem Punkt, an dem dieser mit der politischen Realität kollidiert.


Zeit: 26. Oktober, 10:00 - 22:00 Uhr
Ort: Stadtlabor, Schildweg 1, 37085 Göttingen

Was ist das Stadtlabor?