33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) in Göttingen


Rückblick


Vom 23. bis 25. Februar fand in Göttingen die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) statt. Als größte jährliche Linguistiktagung im deutschsprachigen Raum war sie auch in diesem Jahr mit etwa 500 Teilnehmern sehr gut besucht. Das Rahmenthema dieses Jahres war „Text: Strukturen und Verarbeitung“ und knüpfte damit an aktuelle Forschungsthemen und -Projekte der Göttinger Linguistik an. Die Organisation lag federführend bei der linguistischen Abteilung des Seminars für Deutsche Philologie.

Am Vortag der Tagung fanden eine Reihe von Satelliten-Veranstaltungen statt: Der Arbeitskreis Linguistische Pragmatik veranstaltete einen ganztägigen Workshop. Die Sektion Computerlinguistik der DGfS bot ein Tutorium zur Verwendung von Korpora in der linguistischen Forschung an, das ebenso wie im Vorjahr sehr positiv angenommen wurde. Am Nachmittag fand außerdem der Lehrerinformationstag statt, bei dem der Kontakt zwischen linguistischer Forschung und schulischer Praxis vertieft wurde. Der Lehrerinformationstag wurde dieses Jahr erstmalig in einer Schule durchgeführt, dem Otto-Hahn-Gymnasium. In den sieben Arbeitsgruppen des Lehrerinformationstags diskutierten Lehrerinnen und Lehrer mit Linguistinnen und Linguisten über Themen wie Lese- und Schreibunterricht oder Sprachstil und Sprachnorm im Internet. Am Abend hielt Prof. Rosemary Tracy (Mannheim) in einer vollen Paulinerkirche einen sehr anschaulichen, informativen und unterhaltsamen Vortrag zum Thema frühe Mehrsprachigkeit.

Die DGfS-Jahrestagung selbst wurde am 23. Februar von der Dekanin der Philosophischen Fakultät, Prof. Hedwig Röckelein, und der Präsidentin der Georg-August-Universität, Prof. Ulrike Beisiegel, eröffnet. Nach zwei auch in Deutscher Gebärdensprache gedolmetschten Plenarvorträgen verteilte sich die Teilnehmerschaft auf neun durchgängige Arbeitsgruppen und vier Kurz-Arbeitsgruppen. Die Arbeitsgruppen befassten sich zum Teil mit dem Rahmenthema Text (wie die AG zu Textkohärenz und Textverstehen bei Erwachsenen und Kindern oder die AG zur gebärdensprachlichen Textlinguistik), andere AGs griffen weitere Forschungsthemen auf (wie die AG zu (nicht-)kanonischen Passiven oder die AG zum Wort-Phrase-Unterschied). Die AGs waren durchweg sehr gut besucht und boten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Tagung die Möglichkeit, sich entweder einzelne Vorträge aus verschiedenen AGs anzuhören oder bei einer AG zu bleiben, und sie so als einen thematisch kohärenten Workshop wahrzunehmen. In der Mittagspause des 24. Februar stellten Mitglieder der Sektion Computerlinguistik in einer Postersession ihre Forschungsergebnisse und deren Relevanz auch für Nicht-Computerlinguisten vor. Der letzte Konferenztag begann mit zwei weiteren Plenarvorträgen und klang nach abschließenden AG-Sitzungen um die Mittagszeit aus. Bis dahin war auch der Warnstreik der Lokführer beendet, so dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder gut aus Göttingen wegkamen.

Dank des Engagements der verschiedenen linguistischen Abteilungen und des sehr motivierten Einsatzes der Hilfskräfte fehlte es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an nichts und konnten alle Fragen schnell geklärt werden. Die Anstrengungen der Vorbereitung der letzten Monate hatten sich gelohnt: Die Göttinger Linguistik präsentierte sich als eine gute Gastgeberin und ermöglichte so einen reibungslosen Ablauf der 33. DGfS-Jahrestagung in einer konstruktiven Atmosphäre.



Pressemitteilungen

Göttinger Tageblatt 18.02.11
Göttinger Tageblatt 24.02.11